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Auszug

In den beiden vorangegangenen Kapiteln wurden jeweils die mit der Bearbeitung einer speziellen Aufgabe des Umgangs mit (Nicht-)Wissen verbundenen Sequenzmuster in ihrer Reinform vorgestellt. Empirisch lassen sich dagegen in der Regel Mischformen beobachten. Unterschiedliche Prinzipien des Anschließens an (Nicht-)Wissenszuschreibungen werden dann in einer Sequenz zugleich strukturbildend. So können sich auch Sequenzen der Kommunikation von Lernen und andere Formen des Umgangs mit (Nicht-)Wissen zugleich ereignen100. Kommt es zu Verbindungen aus Sequenzen der Kommunikation von Lernen mit Sequenzen anderer Formen des Umgangs mit (Nicht-)Wissenszuschreibungen, müssen die Eigenschaften der sich verbindenden Sequenzformen miteinander verschränkt werden, obwohl sie sich in bestimmten Aspekten gegenseitig ausschließen. Daraus ergibt sich je nach Zuschreibungsmuster, mit dem eine Verbindung eingegangen wird, ein spezifisches zu bearbeitendes Problem: Verbindungen aus Lernen und Geltungsaushandlung zeichnen sich durch die Bearbeitung des Problems aus, zugleich die Verhandelbarkeit des zur Bewertung herangezogenen Wissens und die Gewissheit der das (Nicht-)Lernen anzeigenden (Nicht-)Wissenszuschreibungen darstellen zu müssen (6.1).

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Literatur

  1. Hybride Sequenzen sind nicht die einzige Möglichkeit der Bildung von Hybridstrukturen aus Lernen und anderen Formen des Umgangs mit (Nicht-)Wissen. Neben dieser parallelen Form der Verzahnung sind auch serielle und hierarchische Formen zu beobachten (vgl. 7.1).

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  2. Zur Bedeutung inszenierter Diskussionen im Unterricht bei der Behandlung moralischer Fragen vgl. Hollstein/ Meseth/ Müller-Mahnkopp/ Proske/ Radtke 2002, zu einem Modell von Unterricht als Hybrid aus Geltungsaushandlung und Lernen in der mathematischen Grundschuldidaktik vgl. Krummheuer 2002.

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  3. Dass die Position der „Erwachsenen“ per se die Erwartung nicht nur von Kompetenz, sondern vor allem auch des Lernens beinhaltet, wird mit der Rede über lebenslanges Lernen behauptet (vgl. 8.2).

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  4. Die organisierte Erwachsenenbildung/Weiterbildung wird häufig legitimiert, indem sie in den Kontext der Aufrechterhaltung oder Übernahme einer Position gestellt wird. Die mit der Einnahme einer Position des Lernenden verbundene vorübergehende Aussetzung der erwachsenenspezifischen Kompetenzerwartung wird in der allgemeinen Erwachsenenbildung taktvoll verdeckt (vgl. Nolda 1996). Eine organisatorische Lösung des strukturellen Problems, das mit der Verbindung der Kommunikation von Lernen mit der Kommunikation der Übernahme von Positionen entsteht, stellt dagegen das Zertifikat dar. Es ermöglicht eine klare Trennung zwischen denjenigen, die aufgrund ihres Nicht-Wissens noch nicht geeignet sind, eine Position zu übernehmen, und denjenigen, die über die notwendigen Kenntnisse zur Positionsübernahme verfügen. Da das Zertifikat erst am Ende des Lernprozesses ausgestellt wird, kann verhindert werden, dass es zu vorzeitigen Positionsansprüchen der Lernenden kommt.

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  5. Formen der Verbindung von Sequenzen der Vereinbarung und Sequenzen der Kommunikation von Lernen sind auch im Bereich der politischen Bildung zu beobachten (zur Demokratieerziehung in der Schule vgl. Tanner 1997). In der Pädagogik sozialer Bewegungen soll die Aufklärung der Bürger zu deren Einverständnis in die Praktizierung einer von ihnen bislang abgelehnten Lebensweise führen (vgl. Thiel 1996, Proske 2001).

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  6. Diese Strukturen der Wissenszuschreibung im Hybrid von Geselligkeit und Lernen ähneln den Strukturen, die in Kursen der okkasionellen Erwachsenenbildung zu beobachten sind (vgl. Nolda 1996). Auch dort steht die wechselseitige Demonstration von Wissen im Vordergrund, während explizite Nicht-Wissenszuschreibungen vermieden werden. Zu Kursen als Settings, in denen sich Lernen und Geselligkeit vermischen, vgl. auch Kade/Seitter 1998.

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  7. Zu einer Übersicht über Beschreibungen von Prozessen des Übens in den beiden untersuchten Feldern vgl. Dinkelaker 2007f.

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  8. Arrangements, in denen ein solches Verschwimmen von Lernen und Anwendung gezielt hergestellt wird, werden vor allem in der Berufspädagogik unter dem Stichwort „Integration von Arbeit und Lernen“ verstärkt diskutiert (vgl. Achtenhagen/ John 1992, Dobischat/Seifert/Ahlene 2003, Baitsch 2003).

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Hybride Sequenzen. In: Kommunikation von (Nicht-)Wissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90978-3_7

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90978-3_7

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15944-7

  • Online ISBN: 978-3-531-90978-3

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