Auszug
(Nicht-)Wissenszuschreibungen sind keine singulären Ereignisse. Sie stehen in Zusammenhang mit ihnen vorangegangenen und an sie anschließenden (Nicht-) Wissenszuschreibungen. Allerdings werden nicht alle aufeinander folgenden (Nicht-)Wissenszuschreibungen als zueinander gehörig betrachtet. Dies hängt davon ab, inwiefern sie sich auf das selbe Thema der Bewertung beziehen lassen. Die Themen der Bewertung, die solche Zuschreibungssequenzen zusammenhalten, werden im Folgenden als Disziplinen bezeichnet. Gespräche sind als Kompositum mehrerer disziplinär zusammenhängender Sequenzen rekonstruierbar (4.1).
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Literatur
Vgl. hierzu auch die Analyse von topicaly related patterns im Unterricht bei Mehan 1979.
Vgl. hierzu und zum Folgenden auch Goffman 1971, S. 10ff.
So auch in der Schule: Schüler „reagieren scheinbar sachlich auf die Anforderungen des Unterrichts, indem sie sich auf das Spiel des richtigen bzw. falschen Wissens bzw. zureichenden oder unzureichenden Könnens einlassen; aber es ist unübersehbar, daß es für sie zugleich um Selbstdarstellungen geht, um oft geradezu akrobatische Kunststücke im Vorführen positiver und im Verdecken negativer Leistungen“ (Luhmann 2004, S. 247).
Zu gesellschaftlich institutionalisierten Degradierungssettings vgl. Garfinkel 1977.
Hier liegt die Ursache für den selektiven Charakter organisierter und mit Lehre verbundener Kommunikation von Lernen, die auf unverrückbaren (da wissenschaftlich legitimierten) Geltungsansprüchen basiert, denn an einen misslungenen Versuch der Personenveränderung kann hier nur entweder mit einem erneuten Versuch der Personenveränderung oder mit der Zuschreibung einer minderwertigen Position angeschlossen werden: „Wir müssen deshalb davon ausgehen, daß Selektion sich nicht vermeiden lässt, wenn Erziehung sich als gute Absicht vorstellt und das Richtige markiert“ (Luhmann 2002, S. 63).
Zum relationalen Charakter jeden Messens vgl. Sacks 1996, Lecture 8.
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(2008). Sequenzen thematisch zusammenhängender (Nicht-)Wissenszuschreibungen. In: Kommunikation von (Nicht-)Wissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90978-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90978-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15944-7
Online ISBN: 978-3-531-90978-3
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