Auszug
Die zentralen Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden im Folgenden dokumentiert, interpretiert und diskutiert und in den aktuellen Forschungskontext eingebunden. Die Untersuchungsstichprobe bezieht sich — wenn nicht anders vermerkt — auf Familien mit Kindern zwischen zehn und 19 Jahren in schulischer Erstausbildung (Schüler) (N = 758). Die Einflüsse der externen und internen Dimensionen auf die Lesesozialisation werden durchgängig am Verhalten des „ersten“ Kindes133 im Haushalt gemessen. Damit werden lediglich Medienzeitbudgets der Mutter, des Vaters sowie des ersten Kindes im Familienhaushalt in den Analysen berücksichtigt.
Es handelt sich hierbei um das Kind im Haushalt, das im Haushaltsfragebogen der Zeitbudgeterhebung 2001/2002 als erstes genannt wurde (in der Regel das älteste Kind).
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Literatur
Die Zeitung wird häufig als „Morgenmedium“ bezeichnet (vgl. z.B. Fritz u. Klingler 2006, 222).
Dieses Ergebnis wurde im Rahmen einer Fragenbogenerhebung gewonnen, die im Wintersemester 2001/02 an der Universität zu Köln durchgeführt wurde. Befragt wurden Studierende der Geburtsjahrgänge 1975 bis 1980. Die Befragten (N = 145) waren zum einen 121 Studierende des Fachs Deutsch an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln (Lehramt Primarstufe, Sekundarstufe I, Sonderpädagogik) und zum anderen 24 Studierende anderer Fakultäten (Lehramt Sekundarstufe II, Magister Germanistik und einige andere) (vgl. Hurrelmann u.a. 2005, 326).
Insbesondere in der sozialen Mittelschicht haben sich seit den 1970er Jahren die Rahmenbedingungen der Lesesozialisation insofern verbessert, da es zu einem Abbau statusbedingter Ungleichheit der familialen Beziehungungsstrukturen gekommen ist (vgl. Hurrelmann B. u.a. 2005, 405f.).
Auf eine Differenzierung nach Werk-und Wochenendtagen wurde verzichtet. So konnte bereits gezeigt werden, dass sich Mütter diesbezüglich nicht signifikant in ihrer Lesedauer unterscheiden (vgl. hierzu: Tabelle 6). Auch in der Literatur wird im Allgemeinen keine Differenzierung zwischen Werk-und Wochenendtagen vorgenommen (z.B. bei Hurrelmann, B. u.a. 1993, 109).
Die Daten über die Lesedauer wurden mittels einer aktivitätsorientierten Befragung von Mutter, Vater und Kind erhoben, wobei die Lesedauer des Kindes über die Mutter erfragt wurde. Die Kinder gaben lediglich Auskunft über ihre Lesefreude sowie über die Lesefrequenz (vgl. Hurrelmann, B. u.a. 1993, 20ff.).
Auch die Befunde von Lehmann u.a. (1995, 106) deuten in eine ähnliche Richtung.
So heißt es etwa bei Bettina Hurrelmann u.a.: „Vermutlich führt eine verengte Vorstellung von Lesesozialisation, die sich auf fiktionale Texte konzentriert, zu einer stärkeren Korrespondenz mit ‚weiblichen’ Lesebedürfnissen und zu einer Vernachlässigung vieler Formen informatorischen Lesens schon im Kindesalter.“ (1993, 80)
Das Verfahren endet, wenn mit einem neuen Schritt keine neue Gruppierung gebildet wird. Die sich ergebende Gruppierung hat die Minimal-Distanz-Eigenschaft, d.h. bei jedem Schritt sinkt auch die globale Binnenvarianz. Im Zuge dessen wird nicht immer ein globales, sondern unter Umständen nur ein lokales Minimum erzielt (vgl. Wiedenbeck u. Züll 2001, 14).
Als “Ausreißer” wurden alle Objekte definiert, die einzeln ein Cluster bildeten oder höchstens paarweise zu einem Cluster zusammengefasst wurden. Ausreißer wurden mit Hilfe des Single-Linkage-Verfahrens identifiziert, welches aufgrund seiner kontrahierenden Eigenschaft zur Kettenbildung neigt, während der WARD-Algorithmus eher dazu tendiert, gleich große Cluster zu bilden (vgl. Backhaus u.a. 2006, 528). Aus der inhaltlichen Plausibilität der Clusterlösung leitete sich die Entscheidung ab, ob eine Clusterlösung mit oder ohne Ausreißer ausgewählt wurde. Eine Elimination von Ausreißern ist stets mit einer Manipulation der Daten und Ergebnisse verbunden. Ein Ausschluss von Ausreißern wurde nur dann vorgenommen, wenn sich dadurch die Validität des Ergebnisses wesentlich verbesserte.
Backhaus u.a. legen diesen Wert bei rp >.09 fest (2006, 550).
Die Entscheidung für eine optimale Clusterlösung sei immer auf Basis inhaltlicher Kriterien zu treffen, so Laatz (1993, 412), und beruhe daher in geringerem Maße auf formalen Kriterien. Hierzu auch Hammett u.a.: „Although cluster analysis is designed to reveal multiple homogeneous groups within a sample, determining the optimal number of clusters in a solution is not self-evident from the analysis.“ (2003, 453)
In diesem Zusammenhang ist auf die Studie „Lesesozialisation in schriftfernen Lebenswelten“ zu verweisen, die mit Hilfe von Einzelfallanalysen Lektüregewohnheiten von Hauptschulabsolventen exploriert (vgl. Pieper u.a. 2002; Pieper u.a. 2004).
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Zentrale Ergebnisse: Interpretation und Diskussion. In: Lesesozialisation in der Familie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90975-2_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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