Auszug
„Das Auge wählt mit“, hieß es während des Bundestagswahlkampfes 2005 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, als diese wieder einmal Angela Merkels Aussehen diskutierte und sich erfreut über die „Radikalkur der Kandidatin“ zeigte (Heine, 2005). Einmal abgesehen davon, dass die Zeitung damit abermals bestätigte, worüber sich Politikerinnen zu beklagen pflegen, dass nämlich die Medien sich viel zu sehr für ihre Kleidung und ihre Frisuren interessieren, wirft diese Feststellung ein Licht auf die hohe Relevanz des visuellen Eindrucks derjenigen, die gewählt werden wollen. Diesen gilt es daher zu pflegen, wo immer die Politikerinnen und Politiker zu sehen sind. Während diese aber die Bilder, die sie für ihre Image–und Wahlkampfwerbung verwenden, selbst bestimmen und sich so ins beste Licht rücken können, obliegt die Entscheidung über das Wann und Wie einer Aufnahme dem Fotografen und darüber, welches Foto die Medien publizieren, den Redaktionen.
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Literatur
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Bacha, C.H., Koch, T. (2008). Das Auge wählt mit: Bildberichterstattung über Angela Merkel. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Frauen, Politik und Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90963-9_6
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