Auszug
„Beckstein weiß, was Frauen wünschen“, so stellt die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung überrascht fest, als der neue bayerische Ministerpräsident eine Frau zur Generalsekretärin der CSU macht, die damit in die vorderen Ränge der Partei einbricht, wo bislang die „männlichen Alphatiere“ herrschten (Schäffer, 2007). Es sieht so aus, als ob nun auch diejenige Bundestagspartei, die mit etwa 18 Prozent den geringsten Frauenanteil unter ihren Mitgliedern aufweist, erkannt hat, dass sie hinsichtlich der Partizipation von Frauen Nachholbedarf hat und sich damit auch gegenüber den bayerischen Wählerinnen besser positionieren könnte. Der Zug der Zeit hat die CSU in dieser Hinsicht schon fast hinter sich gelassen. Das hat Becksteins Vorgänger Edmund Stoiber, der „doch zu Beginn seiner Ministerpräsidentenzeit in der Geschlechterpolitik ein eindeutiges Signal setzte, als er 1993 keine Frau als Ministerin berief“ (Schäffer, 2007), bitter erfahren müssen, als er zur Bundestagswahl 2002 gegen Gerhard Schröder in die Konkurrenz ums Kanzleramt eintrat. Nach der Wahl hieß es, Schröder habe gerade wegen der Frauen gewonnen, oder umgekehrt, Stoiber habe wegen der Frauen verloren.
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Keil, A., Holtz-Bacha, C. (2008). Zielgruppe Frauen — ob und wie die großen Parteien um Frauen werben. In: Holtz-Bacha, C. (eds) Frauen, Politik und Medien. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90963-9_11
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