Auszug
Die These dieses Buches besagt nicht nur, dass Sicherheit und Unsicherheit in der Kommunikation hergestellt werden, also außerhalb von sozialer Realität nicht vorkommen können, sondern es wird darüber hinaus behauptet, dass es sich bei der Kommunikation von Sicherheit und Unsicherheit, die hier unter der Bezeichnung ‚Bedrohungskommunikation‘ geführt wird, um einen speziellen Typ von Kommunikation handelt, der sich von anderen Kommunikationstypen (z.B. ökonomischer, wissenschaftlicher, religiöser oder moralischer Kommunikation) unterscheidet. Um die Argumentation für diese These vorzubereiten, benötigen wir zunächst eine Kommunikationstheorie und im Anschluss daran eine Gesellschaftstheorie, die auf dieser Kommunikationstheorie aufbaut. Als Basis für beide dienen die Begriffe und Konzepte, die von der soziologischen Systemtheorie (zumeist verknüpft mit dem Hauptvertreter Niklas Luhmann) bereitgestellt werden.87 Die Gesellschaftstheorie ist notwendig, um erstens einen angemessenen Interpretationsrahmen für Bedrohungskommunikation in Differenz zu anderen Kommunikationstypen bereitzustellen und zweitens den Unterschied zu jenen Theorien der Internationalen Beziehungen zu markieren, die sehr an ihre teilsystemspezifischen (d.h. politischen oder mitunter gar moralischen) Beobachterperspektiven gebunden sind.
Wenn im Folgenden von der ‚Systemtheorie ‘die Rede ist, so ist die gesamte Theorie—wenn man so will, die Arbeiten der gesamten luhmannsch-systemtheoretischen Forschergemeinschaft—gemeint, also Systemtheorie als Überbegriff für Beobachtungstheorie, Kommunikationstheorie und Gesellschaftstheorie.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Zum Konzept von Bedrohungskommunikation. In: Bedrohungskommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90950-9_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90950-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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