Auszug
Problemwahrnehmungen basieren auf kollektiv geteilten Wissensbeständen, welche die soziale Wirklichkeit gleichzeitig abbilden und generieren114. Die Rekonstruktion dieses Problemwissens bildet einen der Schwerpunkte der vom Kokonmodell angeleiteten empirischen Problemanalyse. Untersucht wird das Wissen115, das von Akteuren erzeugt, in der öffentlichkeit verbreitet und von verschiedensten gesellschaftlichen wie staatlichen Instanzen in die Praxis umgesetzt wird. Mittels des spezifischen Problemwissens werden Sachverhalte zu sozialen Problemen erklärt, Problemursachen und Betroffenengruppen definiert, Folgeschäden aufgezeigt und moralische Urteile gefällt sowie Bekämpfungsstrategien und die für sie zuständigen Instanzen festgelegt. Die mediale Verbreitung dieses Problemwissens, seine Rezeption durch die Bevölkerung sowie die Akzeptanz bei politischen und wohlfahrtsstaatlichen Instanzen führen zu einer allgemeinen Anerkennung der Problemwahrnehmung und lassen schließlich ein soziales Problem als gesellschaftliche Wirklichkeit sui generis entstehen.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Problemmuster: Die Deutung sozialer Sachverhalte. In: Empirische Analyse sozialer Probleme. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90937-0_11
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90937-0_11
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15854-9
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