Auszug
Der heilige Gral der Organisationstheorie des hinter uns liegenden Jahrhunderts trug einen profanen Namen: one best way. Die Aston-Forscher zum Beispiel, die eingesehen hatten, dass es nicht die optimale Form der Organisation geben könne, und daher nach einem raffinierteren, reflektierteren, nämlich: situativ relativierten one best way suchten, dem one best way für jeweils genau spezifizierte Situationen, brachen der berühmten Bemerkung William Starbucks zufolge auf, „um den heiligen Gral zu finden, und kehrten heim mit einer zerbrochenen Teetasse.“ (Starbuck 1981,193; Übers. G. O.) Zwar hatte zuvor längst Herbert Simon mit seinem Konzept begrenzter Rationalität zur Einsicht in die Grenzen der conditio humana und zu Genügsamkeit in Sachen maximizing geraten. Das aber fand in der situativen Organisationsforschung nicht immer Gehör. Und heute, da in der Betriebswirtschaftslehre der Stern Williamsons aufgegangen ist, zeigt man sich trotz anders lautender Bekenntnisse erst recht wieder unbekümmert um Simons Lehre. Wie Reinhard Selten (1990, 651) trocken bemerkte: „In the transaction cost approach (Williamson [1975]) much emphasis is put on bounded rationality, but only verbally.“
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Literatur
Damit sage ich nicht: Organisation sei neutral, noch: Organisation sei reines Mittel, sondern: Was Organisation bedeutet, dafür ist unsere Weise, davon Gebrauch zu machen, (mit) konstitutiv. „Es gibt kein harmloses Heilmittel.“ (Derrida 1995, 111)
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). „Die Wunde schließt der Speer nur, der sie schlug“?. In: Organisation und Welterschließung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90921-9_22
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90921-9_22
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