Auszug
Kindertageseinrichtungen sind die ersten gesellschaftlichen Institutionen, die von Kindern besucht werden. Sie erreichen inzwischen nahezu alle Drei- bis Sechsjährigen — und eine zunehmende Zahl von Unter-Dreijährigen. In Kindertageseinrichtungen werden in der Regel Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsrückstände, Behinderungen und Sprachprobleme zum ersten Mal „öffentlich“, die zuvor im Schonraum der Familie weitgehend ignoriert oder mangels eines Vergleichs mit Gleichaltrigen nicht erkannt wurden. Die hier beschäftigten sozialpädagogischen Fachkräfte erkennen zumeist die zugrunde liegenden Ursachen wie z.B. Erziehungsschwierigkeiten der Eltern, Überbehütung, Vernachlässigung, Misshandlung, pathogene Familienprozesse, Migrantenstatus oder Randgruppenzugehörigkeit. Zudem beobachten sie häufig Probleme und Belastungen von Familien wie beispielsweise Ehekonflikte, Trennung/Scheidung, Arbeitslosigkeit und Armut oder die chronische (psychische) Erkrankung, Suchtkrankheit, Behinderung bzw. Pflegebedürftigkeit eines Familienmitgliedes. Da sozialpädagogische Fachkräfte in viel höherem Maße als z.B. Lehrer/innen Beziehungen zu Eltern aufbauen und pflegen, werden sie von diesen auch häufiger ins Vertrauen gezogen.
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Literatur
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Textor, M.R. (1998): Vernetzung von Kindertageseinrichtungen mit psychosozialen Diensten — ein vernachlässigter Aufgabenbereich von Jugendämtern? Zentralblatt für Jugendrecht 85, 313–317.
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Textor, M.R./ Winterhalter-Salvatore, D. (o.J.). Hilfen für Kinder, Erzieher/innen und Eltern. Vernetzung von Kindertageseinrichtungen mit psychosozialen Diensten. Internetquelle: <www.stmas.bayern.de/kinderbetreuung/tageseinrichtungen/hilfen-kee.pdf>.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Textor, M.R. (2008). Vernetzung von Kindertageseinrichtungen mit psychosozialen Diensten. In: Rietmann, S., Hensen, G. (eds) Tagesbetreuung im Wandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90919-6_8
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