Auszug
Parteien selektieren Interessen und transportieren sie in die politische Arena; sie bündeln und übermitteln die gesellschaftlichen Forderungen im politischen Prozess. Einerseits tragen sie zur Artikulation der in der sozialen und kulturellen Struktur angelegten gegensätzlichen Interessen und gesellschaftlichen Probleme bei. Andererseits zwingen sie die Vertreter unterschiedlicher Interessen und Ziele zur Aggregation ihrer Forderungen und zur Kooperation; sie regen die Bürger über die sozialen Gegensätze hinweg zur Vereinigung an. Ihre Entstehung verlief parallel zur Parlamentarisierung und Demokratisierung, insbesondere der Herausbildung der Parlamente und der Ausdehnung des Wahlrechts. Sie ist Folge zunehmender Ansprüche der Staatsbürger auf Teilhabe an politischen Entscheidungsprozessen und erfolgte entlang tiefgehender gesellschaftlicher Spaltungslinien, die durch Entscheidungen der politischen Elite an bestimmten historischen Knotenpunkten produziert wurden (s. Winkler 1995a).
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Literatur
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Winkler, J.R. (2008). Das Parteiensystem des Saarlandes. In: Jun, U., Haas, M., Niedermayer, O. (eds) Parteien und Parteiensysteme in den deutschen Ländern. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90912-7_16
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