Auszug
Die Beschäftigung im öffentlichen Sektor stellt einen wesentlichen Beschäftigungsteil in jeder Marktwirtschaft dar. In Polen spielt sie, ähnlich wie in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas, sogar eine noch größere Rolle als in etablierten Marktwirtschaften. Zu Beginn der wirtschaftlichen Transformation dominierte der öffentliche Sektor nicht nur in denjenigen Bereichen, die traditionell die Gesellschaft mit öffentlichen Gütern und Dienstleistungen versorgen (Bildung, Gesundheitsfürsorge, öffentliche Sicherheit und Verteidigung, Verwaltung), sondern war auch der wichtigste Arbeitgeber in Industrie, Bergbau, Energieversorgung und sogar in typischen marktlichen Dienstleistungen. Mitte 1992 — seit diesem Jahr führt das polnische Hauptamt für Statistik (Główny Urząd Statystyczny) regelmäßig die „Untersuchung zur Erwerbstätigkeit der Bevölkerung“ [Badania Aktywności Ekonomicznej Ludności — BAEL] durch — waren ca. 73% aller abhängig Beschäftigten im öffentlichen Sektor berufstätig. Ende 2005 lag der Anteil unter 40%. Zur selben Zeit fiel der Anteil des öffentlichen Sektors an der Gesamtzahl der Beschäftigten (unter Berücksichtigung der Selbstständigen und der so genannten mithelfenden Familienangehörigen) von 51% auf 30%. Auch wenn man sich der großen Veränderungen in der Beschäftigungsstruktur in Polen bewusst ist, so gilt zu betonen, dass der polnische öffentliche Sektor weiterhin für die Beschäftigung von entscheidender Bedeutung und der Staat nach wie vor ein bedeutender Arbeitgeber ist (Abb. 1).
Der Beitrag wurde von Christina Hohlbein (Halle) übersetzt.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Grotkowska, G. (2008). Beschäftigungsflexibilität im öffentlichen Sektor in Polen. In: Sackmann, R., Jonda, B., Reinhold, M. (eds) Demographie als Herausforderung für den öffentlichen Sektor. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90911-0_6
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