Auszug
Das Schülerhilfeprojekt Halle reiht sich ein in die Tradition universitärer Schülerhilfeprojekte. Diese sind meist eher sozialpädagogisch ausgerichtet und orientieren sich in der Regel am Prinzip der Patenschaft (s. z. B. Garlichs 2000). Das Hallesche Schülerhilfeprojekt versteht sich im Gegensatz dazu schwerpunktmäßig als ein universitäres, Schule ergänzendes Bildungsangebot für benachteiligte Kinder. Konkrete Förderangebote zu den Lernbereichen Mathematik, Deutsch und zum Sozialverhalten stehen im Zentrum. Die Projektidee ist bereits im Frühjahr 2002 in Kommunikation mit Vertretern von „Humalios“ (einer kleinen Stiftung der Arbeiterwohlfahrt Halle/Saale) entwickelt worden. Die genannte Stiftung war auf der Suche nach Projekten für sozial benachteiligte Kinder der Stadt, die auf mehr Chancengerechtigkeit im Bereich der Bildung gerichtet sind. Wir (die Autorinnen) waren an einem langfristig angelegten Projekt interessiert, das einen anspruchsvollen Praxisbezug für Lehramtsstudierende der Sonderpädagogik ermöglicht und gleichzeitig einem integrationspädagogischen Anspruch genügt. Studierende des Lehramtes an Sonderschule sollten sich, jenseits der obligatorischen Praktika, gemeinsam mit zukünftigen Grundschullehrerinnen und in kooperativer Verantwortung dem Praxisfeld der Grundschule annähern und dabei Erfahrungen mit Kindern aus benachteiligten Familien sammeln. Wir erarbeiteten das inhaltliche Konzept „Bildungsförderung im Grundschulalter“, während die Stiftung für organisatorische Regelungen und finanzielle Unterstützungen die Verantwortung übernahm.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Geiling, U., Sasse, A. (2008). Das Schülerhilfeprojekt Halle als Ort sozialen Lernens. In: Rohlfs, C., Harring, M., Palentien, C. (eds) Kompetenz-Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90909-7_18
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-90909-7
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