Auszug
Betrachtet man die heutige Lebenssituation Jugendlicher mit einem Migrationshintergrund, so sind die Lebenslagen dieser Generation der Migrantinnen und Migranten durch eine deutliche Heterogenität geprägt. Folglich lässt es sich nicht pauschalisierend von der Migrantin bzw. dem Migranten sprechen. Vielmehr sind diese Heranwachsenden durch unterschiedliche Lebensverläufe charakterisiert, damit stark individualisiert. Trotz dieser unterschiedlichen Lebensbiografien sind in einem negativen Sinne auch Gemeinsamkeiten auszumachen: Für die Mehrzahl der jugendlichen Migrantinnen und Migranten ist der Alltag in widersprüchlicher Weise von gesellschaftlichbedingter Segregation, Zuschreibung, Ausgrenzung und Desintegration gekennzeichnet. Soziale Benachteiligung in unterschiedlichen Lebenskontexten wird häufig genauso erfahren, wie der erschwerte Zugang zu sozialrelevanten Ressourcen, wie etwa dem Bildungs- und Ausbildungssektor, aber auch dem Bereichen der Freizeit. Gemäß dieser Ausgangslage sind ihre Möglichkeiten, sich gesellschaftlich einzubringen und zu engagieren teilweise bedeutend eingeschränkt, die Chance auf eine gelungene Integration sozialstrukturell beengt.
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Literatur
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Harring, M. (2008). (Des-)Integration jugendlicher Migrantinnen und Migranten — Schule und Jugendverbände als Vermittler sozialer Kompetenzen. In: Rohlfs, C., Harring, M., Palentien, C. (eds) Kompetenz-Bildung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90909-7_14
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