Auszug
Die nachfolgenden Ausführungen wollen in die Dekonstruktion der Wirtschaft und der Wirtschaftstheorie einführen. Dekonstruktion bezeichnet dabei ein Verfahren, welches unausgesprochene Voraussetzungen einer Theorie aufdeckt und dadurch deren innere Widersprüchlichkeit sichtbar werden lässt. Dekonstruktivistisches Denken entwickelte sich explizit erst im Zuge der Entstehung des sogenannten Poststrukturalismus, wie er vor allem durch das Werk von Jacques Derrida verkörpert wird. Dessen Arbeiten zielten vorwiegend auf die Dekonstruktion von Theorien, Theorieelementen oder einzelnen Konzepten theoretischer Zusammenhänge, vor allem in der Philosophie, der Sprachwissenschaft, dem soziologischen Strukturalismus und der allgemeinen Ökonomie. Eine weitere Möglichkeit der Dekonstruktion ergibt sich dann, wenn ein Gegenstand, etwa die Wirtschaft oder eine bestimmte wirtschaftliche Handlung, in einer neuartigen Perspektive betrachtet wird. In dieser ‚Verfremdung‘ des Gegenstands liegt der heuristische Gewinn dieses Vorgehens, denn es werden bislang unentdeckte oder nicht thematisierte Merkmale des Gegenstands freigelegt.
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Junge, M. (2008). Wirtschaft und Wirtschaftstheorie de-konstruiert. In: Maurer, A. (eds) Handbuch der Wirtschaftssoziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90905-9_11
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