Auszug
Schon zur Genese einer ungewöhnlichen politischen Mehrheit gehört mitunter, dass die Beteiligten sich gegenseitig etwas vormachen. In diese Kategorie der bequemen Selbstsuggestion fällt auch die These, dass 2005 keiner die Große Koalition wirklich wollte, dass sie sich alle nur machtpolitisch gezwungen sahen — aus Staatsraison vor allem, ein wenig vielleicht auch aus parteipolitischem Kalkül. Weil die SPD mit der Linkspartei nichts anfangen wollte und konnte; weil die Union den Graben gegenüber den Grünen noch nicht zuschütten konnte und wollte. Also: Weil keine andere Mehrheit praktikabel war. Keine Liebesheirat, eine Pflichtehe — sagten sie einander und speziell der je eigenen Basis.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Meng, R. (2008). Das Bündnis der Artgleichen: Eine kritische Zwischenbilanz der Großen Koalition aus journalistischer Sicht. In: Tenscher, J., Batt, H. (eds) 100 Tage Schonfrist. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90902-8_14
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