Auszug
Galt fernsehen vor nicht allzu langer Zeit noch als Rückzug aus dem Alltag, so gibt es im aktuellen Programmangebot immer seltener Gelegenheit, an inszenierten Alltagssituationen vorbeizuschauen. Alltag und Alltäglichkeiten werden vor allem in den jüngeren, als Reality-TV bezeichneten Genres bzw. Formaten, d.h. von Daily Talks über Doku Soaps bis hin zu Gerichtsshows und Formaten wie Deutschland sucht den Superstar mittlerweile in einer solchen Dichte angeboten, dass ein eigenes Universum entstanden ist, für das Landkarten erst noch zu erarbeiten sind. Eine mediensoziologische Aufgabe sehe ich an dieser Stelle darin, der Art und Weise der Alltagsinszenierung und -dramatisierung sowie der damit verbundenen Darstellung von Privatheit und Öffentlichkeit Hinweise über Funktion und Bedeutung solcher Alltagspräsentationen in der Gegenwart zu entnehmen.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Göttlich, U. (2008). Aspekte der Alltagsdramatisierung in der Medienkultur: Produzierte Wirklichkeiten in mediensoziologischer Perspektive. In: Thomas, T. (eds) Medienkultur und soziales Handeln. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90898-4_7
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