Auszug
Zur Einführung in die Komplexität des Modebegriffs dienen folgende den meisten Modetheorien zugrunde liegende Definitionen. Den Terminus ‘Mode’ eindeutig zu definieren, kann jedoch auf Grund seines heterogenen Verwendungszweckes immer nur ein Versuch bleiben. Lexikalisch wird der Begriff Mode vom lateinischen ‘modus’ abgeleitet (vgl. Brockhaus, Duden). „Mode frz. zu lat. modus ‘Art und Weise’ (Mayers 1983, 322). Im klassischen Latein wurde der Begriff modus „hauptsächlich in der Bedeutung von Maß bzw. Zweckmäßigung gebraucht“ (Petrascheck-Heim 1988, 15) und bezog sich nicht ausschließlich auf Kleidung und deren Gestaltung. In einigen Übersetzungsvarianten von modus wird auch der Verweis auf die „anthropogenen Motivatoren von Mode, insbesondere auf die mit zeitlichen und gesellschaftlichen Maße zusammenhängenden“ (Meinhold 2005, 20) vorgenommen. Um Kleidung in Ihrer Form zu beschreiben, wurden im Latein Begriffe wie ‘habitus’, ‘vestimentum’ oder ‘vestis’ verwandt (vgl. Drengwitz 1986, 79). Drengwitz führt zur Etymologie des Begriffes ‘Mode’ aus, dass sich im 16. Jahrhundert ‘Mode’ (feminin) in zwei voneinander abweichende Bedeutungsgruppen unterteilt, in ‘Mode’ (masc.), welches der lateinischen Bedeutung ‘modus’ entspricht und ‘mode’ (fem.), welches bis heute den Bedeutungsgehalt von zeitgemäßer Bekleidung beinhaltet. „Im 16. Jahrhundert ist erstmals die Anwendung eines dem deutschen ‘Mode’ zugrunde liegenden Terminus auf die als ‘zeitgemäß’ geltende resp. zeitentsprechend gestaltete oder gewandelte Bekleidung zu verzeichnen“ (Drengwitz 1986, 78 f.). In Deutschland taucht der Begriff ‘mode’ (fem.) um 1628 in Form des französischen ‘à la mode’ auf, was soviel wie ‘nach der Mode’, ‘der mode entsprechend’ bedeutet.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Sozialpsychologische Theorien zum Bekleidungsverhalten. In: Textile Metamorphosen als Ausdruck gesellschaftlichen Wandels. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90887-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90887-8_3
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Print ISBN: 978-3-8350-7012-7
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