Auszug
Die Theorie sozialer Systeme hat in den letzten ca. 15 Jahren zunehmend als allgemeine Grundlage wissenschaftlicher Beobachtung an Bedeutung gewonnen, ohne dabei unumstritten zu sein. Sie trug und trägt unterschiedliche Namen wie beispielsweise „Autopoiesekonzept“, „Luhmannsche Systemtheorie“, „Theorie sozialer Autopoiese“ oder auch allgemeiner „Neue“ respektive „Moderne Systemtheorie“ oder gar „Systemtheorie“, und sie verfolgt das selbst gesteckte Ziel, Basis für die Beobachtung aller sozialen Phänomene zu sein (Gripp-Hagelstange 1989, 1995).
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Literatur
Luhmann verwendet die Begriffe „Sender“ und „Empfänger“ in seiner Terminologie nicht. Er spricht von „Alter Ego“, wenn er das Bewusstsein meint, das zunächst eine Kommunikationsofferte generiert, also mit einer „Sendehandlung“ beginnt. Mit „Ego“ bezeichnet Luhmann dasjenige Bewusstsein, das zunächst als Empfänger beschrieben wird. Da Kommunikation erst dann abgeschlossen ist, wenn die „Gegenkommunikationsofferte“ erfolgte, hängt der Erfolg eben entscheidend von dem ursprünglichen „Empfänger“ ab. Deshalb ist er nach Luhmann der „Ego“, der über Gelingen oder Misslingen von Kommunikation, bewusst oder unbewusst, „entscheidet“. Vgl. Bode, O. F. (1999): Systemtheoretische Überlegungen zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik, Marburg. 83 ff.
Diese Aussage ist elementar: Wirtschaft kann nur fortbestehen, wenn Politik, die mit einem anderen Medium und einer eigenen Unterscheidung operiert, ihrerseits sicherstellt, dass durch Zahlung tatsächlich Zugriff geregelt werden kann. Dies geschieht durch die Festlegung von Eigentumsrechten (Rechtssetzung) in einem (politischen) Akt der kollektiv bindenden Entscheidung (Differenz: kollektiv bindende Entscheidung/nicht kollektiv bindende Entscheidung) im Medium der Macht. Im Übrigen sind ggf. anschließende Kommunikationen im Rechtssystem (Unterscheidung: Recht/nicht Recht) notwendig, um die politisch fixierte Rechtssetzung zu flankieren. Auf diese Aspekte soll hier nicht weiter eingegangen werden. Teubner, G. (1989): Recht als autopoietisches System, Frankfurt/Main, Bode, O.F. (1999): Systemtheoretische Überlegungen zum Verhältnis von Wirtschaft und Politik. Marburg.
Vgl. zum Lernbegriff Maturana 1997.
So auch Hutter, M. (1992): Kulturökonomik, Lehrbrief der FernUniversität Hagen, 31 ff. Heinze, Th. arbeitet alternativ zu diesem Vorschlag im vorliegenden Band mit der Unterscheidung von bezeichnet/nicht bezeichnet.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Bode, O.F. (2008). Systeme, funktionale Differenzierung, Wirtschaft, Kultur und Management. In: Kultursponsoring, Museumsmarketing, Kulturtourismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90877-9_15
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15730-6
Online ISBN: 978-3-531-90877-9
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