Auszug
Bereits seit einigen Jahren wird in sozial-und kommunik ationswissenschaftlichen Debatten zunehmend nach Bedeutungen und Wechselverhältnissen kultureller, ethnischer und sozialer Diversität und Ungleichheit in der Gesellschaft und in den Medien gefragt. Soziale Un gleichheit — verstanden als ungleiche soziale Verhältnisse oder Probleme sozialer Integration — wird dabei diskutiert als ein Phänomen, das kontinuierlichem sozialen Wandel unterliegt und immer wieder in Widerspruch zu verbürgten Gleichheitsansprüchen von modernen, demokratisch verfassten Gesellschaften gerät. Welche Verschiedenheiten wann, wie und aus welcher Position heraus relevant gesetzt und als soziale Ungleichheit bestimmt, beschreib- wie erfahrbar werden, ist dabei eine der zentralen Fragen, die sich theoretische Ansätze zur sozialen Ungleichheit stellen. Umgekehrt werden aber auch faktische Ungleichheitspositionen zu Verschieden artigkeiten umgedeutet: Dies zeigt sich beispielsweise in der Regulation von Migration in nationalstaatlich organisierten und zugleich globalisierten Gesellschaften. Durch Gesetze, aber auch diskursive Prozesse der Kulturalisierung, Ethnisierung und Rassialisierung werden soziale Differenzen, Ungleichheit und Ausschluss produziert und manifestiert. Damit werden auch Fragen danach aufgeworfen, wie soziale Ungleichheiten heute (medien-) kulturell codiert sind.
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Wischermann, U., Thomas, T. (2008). Medien — Diversität — Ungleichheit: Ausgangspunkte. In: Wischermann, U., Thomas, T. (eds) Medien — Diversität — Ungleichheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90860-1_1
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