Auszug
Seit der Auflösung des Osmanischen Reiches im Nahen Osten in den Jahren 1917–1923 ist die Nationalstaatsbildung in dieser Region noch immer nicht gÄnzlich abgeschlossen. Die britische und französische koloniale übergangsherrschaft, die Zersplitterung arabischer Herrschaftsansprüche sowie die jüdische Landnahme in PalÄstina lie\en eine Vielfalt territorialer Herrschaftsgebilde mit hÄufig wechselnden Grenzen und eine nicht minder gro\e Vielfalt arabischer sowie jüdischer Nationalismen entstehen, die nicht nur um die Herrschaft über Gebiete und um die Verschiebung ihrer Grenzen stritten, sondern auch um die ethnische Besiedlung und Vertreibung in manchen dieser Gebiete. Im Laufe des 20. Jahrhunderts hat jedoch die nationalstaatliche Struktur der Region nach vielen blutigen Auseinandersetzungen starke Züge einer dauerhaften Konsolidierung erhalten. Heute scheinen die Versuche zur arabischen Gro\staatsbildung nicht nur der arabischen Partikularstaatlichkeit und den sie ideologisch absichernden Partikularnationalismen gewichen zu sein, auch die Aufspaltung der osmanischen Provinz PalÄstina in zwei arabische Staaten Jordanien, (Klein)PalÄstina und in einen jüdischen Staat (Klein-)Israel scheint nur noch eine Frage der Zeit.
7. Mai 2007.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Der jüdisch-arabische Konflikt um die Staatsbildung und -konsolidierung im Nahen Osten. In: Politische Streitfragen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90857-1_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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