Auszug
Die ersten Forscher, die sich empirisch damit auseinandergesetzt haben, wie man die Kultivierung psychologisch erklÄren kann, waren Hawkins et al. (1987) und Potter (1988b; 1991a; 1991c). Kapitel 3 stellte dies bereits eingehend dar, weshalb ihre Annahmen und Befunde an dieser Stelle nur knapp rekapituliert werden.
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Auch Shapiro und Lang (1991) zeigten in ihrer Studie, dass Rezipienten sehr gut in der Lage sind, Beispiele für verschiedene RealitÄtsbereiche zu nennen und ihre Quelle anzugeben. Die Anzahl genannter Fernsehbeispiele stieg mit zunehmendem Fernsehkonsum: Vielseher nannten also eher Fernsehbeispiele als Wenigseher. Da Shapiro und Lang (1991) von einer anderen Modellvorstellung des Kultivierungsprozesses ausgehen, stellt erst Kapitel 6.1.2 diese Studie vor.
Die Multiple Trace-Theorie macht grundsÄtzlich keine Aussage darüber, ob das GedÄchtnis assoziativ oder nicht-assoziativ arbeitet (vgl. Hintzman & Block, 1971). Das Bild multipler Ereignisspuren im GedÄchtnis mag dazu verleiten, an neuronale Netzwerke und assoziative GedÄchtnismodelle zu denken (z.B. Adaptive Control Theory oder allgemeiner Spreading Activation Modelle, vgl. Anderson, 1976; Ratcliff & McKoon, 1981; Anderson, 1983a; 1983b). Diese Interpretation ist in der Multiple Trace-Theorie nicht ausgeschlossen, aber auch nicht a priori festgelegt.
Studien zum Einfluss affektiver ZustÄnde auf Kultivierungseffekte sind der Verfasserin nicht bekannt, weshalb dieser Aspekt nicht nÄher behandelt wird. Hinweise auf einen Einfluss dieses Faktors liefert jedoch die Studie von Tins (2006), die feststellte, dass das eng verwandte Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus einen Einfluss auf Kultivierungseffekt hat.
Eine Ausnahme bildet die Wichtigkeit einer Einstellung. Bizer und Krosnick (2001) zeigten, dass die Wichtigkeit die EinstellungsstÄrke erhöht: Sobald eine Person einem Objekt eine gewisse Bedeutung zuschrieb, dachte sie genauer über das Objekt nach, „building bridges to related imformation in memory, which increases the accessibility of the attitude.“ (ebd.: S. 578) Umgekehrt stieg die Wichtigkeit in Folge einer stÄrkeren Einstellung nicht an.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Psychische Prozesse. In: Fiktion Wirklichkeit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90845-8_6
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