Auszug
Die Geschichte der „Nachträglichkeit“ Zu Beginn soll daran erinnert werden, dass nicht Sigmund Freud, sonder streng genommen seine ersten Patientinnen — und die seines Freundes Breuer — die Methode der freien Assoziation und damit die Psychoanalyse überhaupt erfunden haben. Freud arbeitete in den ersten Jahren seiner Niederlassung als Arzt mit der Methode der Hypnose, die ihm helfen sollte, nicht bewusste Phantasien und Erlebnisse seiner Patienten in Erfahrung zu bringen, um mit ihnen dann im Zustand des wachen Bewusstseins über das Preisgegebene sprechen zu können. Schon eine seiner ersten Patientinnen aber bestand, ähnlich wie zuvor schon die berühmte Anna O. seines Freundes Breuer darauf, er möge sie „nicht immer fragen, (sondern) erzählen lassen“ wie Freud in einem Rückblick sehr viel später schildert (1914).
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Literatur
Freud S. (1909): Analyse der Phobie eines fünfjährigen Knaben. GW: Bd. 7, S. 241–377.
Freud S. (1914): Zur Geschichte der psychoanalytischen Bewegung. GW: Bd. 10, S. 43–113.
Freud S. (1950): Aus den Anfängen der Psychoanalyse. London.
Kerz-Rühling I. (2000): Nachträglichkeit. In: Mertens W./ Waldvogel B. (Hrsg.): Handbuch psychoanalytischer Grundbegriffe. Stuttgart, Berlin, Köln, S. 470–473.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Körner, J. (2008). Erinnern oder „Zurückphantasieren“? Über „Nachträglichkeit“ in der Psychoanalyse. In: Dörr, M., von Felden, H., Klein, R., Macha, H., Marotzki, W. (eds) Erinnerung — Reflexion — Geschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90828-1_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-531-90828-1
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