Auszug
Für Biographische Forschung braucht man nicht notwendig die Psychoanalyse. Wenn sich ihrer allerdings bei der Aufklärung curricularer Konstellationen bedient wird, lässt sich der Auflösungsgrad biographischer Untersuchungen in zumindest einer Hinsicht entscheidend erhöhen. Geistesgeschichtlich gesehen kann man, um dies näher zu bestimmen, auf Schleiermacher zurückgehen. In „Hermeneutik und Kritik“ heißt es: „Die Aufgabe (des Verstehens, V.K.) ist auch so auszudrücken, ‚die Rede zuerst ebensogut und dann besser zu verstehen als ihr Urheber.‘ Denn weil wir keine unmittelbare Kenntnis dessen haben, was in ihm ist, so müssen wir vieles zum Bewußtsein zu bringen suchen, was ihm unbewuβt bleiben kann“ (Schleiermacher 1977, S. 94).
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Adorno Th.W. (1970): Ästhetische Theorie. In: Ders.: Gesammelte Schriften VII. Darmstadt, 1998.
Böhme H./ Böhme G. (1985): Das Andere der Vernunft. Zur Entwicklung von Rationalitätsstrukturen am Beispiel Kants. Frankfurt/M.
Cremerius J. (1981): Die Rekonstruktion der biographischen Wahrheit im analytischen Prozeß. In: Freiburger Literaturpsychologische Gespräche. Band 1. Frankfurt/M.
Eissler E.H. (1987): Goethe. Eine psychoanalytische Studie. 1775–1786. Zwei Bände. München.
Erikson E.H. (1975): Der junge Mann Luther. Eine psychoanalytische Studie. Frankfurt/M.
Erikson E.H. (1978): Gandhis Wahrheit. Über die Ursprünge der militanten Gewalt. Frankfurt/M.
Flitner W. (1986): Erinnerungen 1889-1945. Paderborn.
Freud A. (1936): Das Ich und die Abwehrmechanismen. Frankfurt/M., 1984.
Freud E.L. (1980): Sigmund Freud. Arnold Zweig. Briefwechsel. Zürich.
Freud S. (1913): Gesammelte Werke aus den Jahren 1909-1913. Band VIII. Frankfurt/M., 19736.
Freud S. (1931): Gesammelte Werke aus den Jahren 1925-1931. Band XIV. Frankfurt/M., 19725.
Gay P (19892): Freud. Eine Biographie für unsere Zeit. Frankfurt/M.
Hentig H. v. (1985): Aufgeräumte Erfahrung. Texte zur eigenen Person. Frankfurt/M., Berlin, Wien.
Kjaer J. (1990): Nietzsche. Die Zerstörung der Humanität durch Mutterliebe. Opladen.
Kraft V. (1996): Pestalozzi oder Das pädagogische Selbst. Eine Studie zur Psychoanalyse pädagogischen Denkens. Bad Heilbrunn.
Kraft V. (2001): Möglichkeiten und Grenzen der Psychoanalyse für eine qualitative Wissenschaftsforschung der Pädagogik. In: Keiner E./ Pollak G. (Hrsg.): Erziehungswissenschaft: Wissenschaftstheorie und Wissenschaftspolitik. Weinheim, Basel, S. 87–100.
Krüll M. (1979): Freud und sein Vater. Die Entstehung der Psychoanalyse und Freuds ungelöste Vaterbindung. München.
Leikert S. (1996): Diskurs der Musik und Einschreibung des Vaternamens im Wohltemperierten Klavier von Johann Sebastian Bach. In: Psyche 50 (1996), S. 218–243.
Lichtenberg G.Chr. (1992): Aphorismen. Zürich
Loch W. (1988): Die Konstellation der bedeutungsvollen Anderen im lebensgeschichtlichen Gespräch des Individuums. In: Bildung und Erziehung 41 (1998), S. 245–257.
Mitscherlich A. (1972): Psychopathographien des Alltags. Schriftsteller und Psychoanalyse. Frankfurt/M.
Pietzker C. (1985): Einführung in die Psychoanalyse des literarischen Kunstwerks am Beispiel von Jean Pauls ‚Rede des toten Christus‘. Würzburg.
Pongratz L.J. (1975): Pädagogik in Selbstdarstellungen. Band I. Hamburg, S. 145–189.
Pongratz L.J. (1976): Pädagogik in Selbstdarstellungen. Band II. Hamburg, S. 146–197.
Rutschky M. (1981): Lektüre der Seele. Eine historische Studie über die Psychoanalyse der Literatur. Frankfurt/M., Berlin, Wien.
Schleiermacher F.D.E. (1977): Hermeneutik und Kritik. Frankfurt/M.
Stierlin H. (1975): Adolf Hitler. Familienperspektiven. Frankfurt/M.
Ungern-Sternberg W. v. (1982): Zum Verhältnis von Literaturwissenschaft und Psychoanalyse. Dichterbiographik des Freud-Kreises und Otto Ranks Versuch eines „Paradigmenwechsels“ von Dilthey zu Freud. In: Krauß H./ Wolff R. (Hrsg.): Psychoanalytische Literaturwissenschaft und Literatursoziologie. Frankfurt/M.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Kraft, V. (2008). Methodische Probleme der Psychoanalytischen Biographik. In: Dörr, M., von Felden, H., Klein, R., Macha, H., Marotzki, W. (eds) Erinnerung — Reflexion — Geschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90828-1_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90828-1_3
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-531-15345-2
Online ISBN: 978-3-531-90828-1
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)