Auszug
Was ich hier „Erinnerungsarbeit“ nenne, bezieht sich auf den Umgang mit Lebenserinnerungen. Das sind Erinnerungen, die sich auf die Gestaltung der eigenen Biographie beziehen, die im autobiographischen Gedächtnis gespeichert und in autobiographischen Erzählungen oder biographischen Interviews veröffentlicht werden. Bei diesen Erinnerungen geht es nicht nur um Sachverhalte und Wissensinhalte, sondern vornehmlich auch um Gefühle und was sie im Menschen ausrichten. Und es geht bei ihnen nicht nur um das, was wir deutlich wissen, sondern ebenso um das, was wir nur undeutlich ahnen oder vermuten, oder auch um das, was wir gar nicht wissen, nicht zu wissen meinen oder nicht wissen wollen, also um Unbewusstes in sehr unterschiedlicher Weise.
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Literatur
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schulze, T. (2008). Kriegsende 1945 — Erinnerungsarbeit in einer Schreibwerkstatt. Zum Verhältnis von individueller Erinnerung und kollektivem Gedenken. In: Dörr, M., von Felden, H., Klein, R., Macha, H., Marotzki, W. (eds) Erinnerung — Reflexion — Geschichte. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90828-1_15
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