Auszug
Bei der viel diskutierten Frage der Entwicklung von Alter(n) im Kontext sozialen Wandels geht es neben Beschreibung und Erklärung auch um eine Interpretation „der Welt“. Dies impliziert den Blick auf sich verändernde Zusammenhänge von Alter, Altern, Lebenslauf und Gesellschaft. Und es erfordert die Entwicklung von Leitbildern zu Alter und Altern im Umbruch wirtschaftlicher, politischer und kultureller Verhältnisse. Dabei wird häufig auf Potenziale des Alter(n)s rekurriert. Aus der Kenntnis des Zusammenhangs zwischen Lebenslagen und deren Entwicklung im Lebensverlauf und Potenzialen bei jetzt älteren und alten Menschen lässt sich — auf der Basis sich abzeichnender Lebenslageentwicklungen jetzt jüngerer Menschen — begründet auf künftig zu erwartende Potenziale des Alters schließen. Auf diesem Wege sind strukturelle, institutionelle wie individuelle Ansatzpunkte zur Prävention im Sinne einer am langen Leben orientierten Gestaltung der Lebensverläufe und Biographien zu benennen. Damit ist der Anschluss an ein Konzept des „homo vitae longae“ gegeben, des am langen Leben in einer Gesellschaft des langen Lebens orientierten Menschen.
Dieser Text ist eine stark gekürzte Version des Beitrages von Gertrud M. Backes in Amann und Kolland (2007).
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Backes, G.M., Amrhein, L. (2008). Potenziale und Ressourcen des Alter(n)s im Kontext von sozialer Ungleichheit und Langlebigkeit. In: Künemund, H., Schroeter, K.R. (eds) Soziale Ungleichheiten und kulturelle Unterschiede in Lebenslauf und Alter. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90815-1_4
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