Auszug
International vergleichende Forschung ist offenbar das Schlimmste, was sich ein Forscher antun kann. Aufgrund einer Analyse einschlägiger Veröffentlichungen kommt die britische Kommunikationswissenschaftlerin (2003) zu dem Schluss, international vergleichende Forschung sei erschöpfend, ein Albtraum und frustrierend. Häufig zu finden seien Reflektionen über die Diskrepanz zwischen der ursprünglichen Intention und dem schließlich Erreichten. Dies gelte besonders im Hinblick auf die Wahrung gemeinsamer Standards. Internationale Kooperation — so ihr Resümee — sei zwar anregend und verspreche Erkenntnisgewinn, zugleich sei sie aber überaus ressourcenintensiv. Als besondere Herausforderung habe sich das erforderliche starke persönliche Involvement herausgestellt, also häufige Treffen und intensive Kommunikation. Vergleichende Forschung brauche viel Goodwill, Vertrauen, professionelle Beziehungsarbeit, emotionale Anpassung, Expertise in Gefühlsmanagement und -kontrolle.
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Literatur
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Schneider, B. (2008). Pressesysteme im Vergleich: Ein Erfahrungsbericht. In: Melischek, G., Seethaler, J., Wilke, J. (eds) Medien & Kommunikations-forschung im Vergleich. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90808-3_5
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