Skip to main content

Können interaktive Medien Öffentlichkeit herstellen? Zum Potenzial öffentlicher Kooperation im Internet

  • Chapter
Social Software

Auszug

Seit Einführung des World Wide Web 1989 hat sich das Internet mit rasender Geschwindigkeit verbreitet. In Deutschland nutzen es mittlerweile rund sechzig Prozent der Bevölkerung. Damit bewegt sich die Bundesrepublik im Mittelfeld der Industrieländer. Bezogen auf die Weltbevölkerung, so wird geschätzt, sind zwar nur etwa 17 Prozent online, doch der Anstieg ist nach wie vor rasant. Während in ärmeren Regionen der Welt die Nutzung des Internet noch die Ausnahme darstellt, ist sie in den fortgeschrittenen Ländern fest in den Alltag integriert. Die Deutschen sind im Durchschnitt 44 Minuten täglich online (vgl. van Eimeren /Ridder 2005: 501). Sie verbringen damit mehr Zeit im Web als mit Zeitungen und Zeitschriften. Angesichts der Tatsache, dass circa ein Drittel der Menschen in Deutschland offline ist, bewegen sich die tatsächlichen Nutzer folglich durchschnittlich über eine Stunde täglich im Netz. Verglichen mit der Zeit von drei Stunden und vierzig Minuten, die der Fernseher bzw. das Radio jeweils angeschaltet sind, ist das immer noch sehr wenig. Allerdings laufen diese Medien oftmals nur im Hintergrund, während zugleich andere Tätigkeiten verrichtet werden; das Surfen im Internet hingegen nimmt zumindest die Hände in Beschlag. Aufgrund seines interaktiven Charakters fordert das Netz vom Nutzer mehr Aufmerksamkeit. Alle Vermutungen, dass die Nutzung anderer Medien durch den ansteigenden Konsum von Online-Angeboten zurückgehen würde, haben sich bislang nicht bestätigt, statt dessen hat sich der Gesamtkonsum in den letzten zehn Jahren nochmals drastisch erhöht. Waren es 1985 knapp sechs und 1995 sechseinhalb Stunden täglich, so summiert sich die Nutzung aller Massenmedien — wobei diese freilich nicht selten gleichzeitig konsumiert werden — 2005 auf zehn Stunden.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Anderson Benedict (1998): Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts. Berlin.

    Google Scholar 

  • Bahl Anke (1997): Zwischen On-und Offline. Identität und Selbstdarstellung im Internet. München.

    Google Scholar 

  • Batinic Bernad/ Bosnjak Michael/ Breiter Andreas (1997): Der „Internetler“ — Empirische Ergebnisse zum Nutzungsverhalten. In: Gräf / Krajewski (1997): S. 196–215.

    Google Scholar 

  • Becker Barbara (2004): Zwischen Allmacht und Ohnmacht: Spielräume des „Ich“ im Cyberspace. In: Thiedeke Udo (2004): S. 170–192.

    Google Scholar 

  • Becker Barbara/ Paetau Michael (Hrsg.) (1997): Virtualisierung des Sozialen. Die Informationsgesellschaft zwischen Fragmentierung und Globalisierung. Frankfurt/Main, New York.

    Google Scholar 

  • Bourdieu Pierre (1987): Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Brill Andreas/ de Vries Michael (Hrsg.) (1998): Virtuelle Wirtschaft. Virtuelle Unternehmen, virtuelle Produkte, virtuelles Geld und virtuelle Kommunikation. Opladen.

    Google Scholar 

  • Budke Alexandra/ Kanwischer Detlef/ Pott Andreas (Hrsg.) (2004): Internetgeographien. Beobachtungen zum Verhältnis von Internet, Raum und Gesellschaft. Stuttgart.

    Google Scholar 

  • Döring Nicola (2003): Sozialpsychologie des Internet. Die Bedeutung des Internet für Kommunikationsprozesse, Identitäten, soziale Beziehungen und Gruppen. Göttingen u.a.

    Google Scholar 

  • Eimeren Birgit van/ Ridder Christa-Maria (2005): Trends in der Nutzung und Bewertung der Medien 1970 bis 2005. In: Media Perspektiven 10. S. 490–504 (http://www.ardwerbung.de/showfile.phtml/10-2005_eimeren.pdf?foid=15762).

    Google Scholar 

  • Fuchs Peter (1998): Realität und Virtualität — Aufklärungen zur Mystik des Netzes. In: Brill / de Vries (1998): S. 301–322.

    Google Scholar 

  • Gerhards Jürgen (1994): Politische Öffentlichkeit. Ein system-und akteurstheoretischer Bestimmungsversuch. S. 77–105, in: Friedhelm Neidhardt (Hrsg.): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen. Opladen.

    Google Scholar 

  • Gräf Lorenz/ Krajewski Markus (Hrsg.) (1997): Soziologie des Internet. Handeln im elektronischen Web-Werk. Frankfurt/Main, New York.

    Google Scholar 

  • Habermas Jürgen (1984): Vorstudien und Ergänzungen zur Theorie des kommunikativen Handelns. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Habermas Jürgen (1990): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Hasse Raimund/ Wehner Josef (1997): Vernetzte Kommunikation. Zum Wandel strukturierter Öffentlichkeit. S. 53–80, in: Barbara Becker Barbara/Michael Paetau (Hrsg.) (1997): Virtualisierung des Sozialen. Die Informationsgesellschaft zwischen Fragmentierung und Globalisierung. Frankfurt/Main, New York.

    Google Scholar 

  • Höflich Joachim R. (2003): Mensch, Computer und Kommunikation: theoretische Verortungen und empirische Befunde. Frankfurt/Main, Berlin u. a.

    Google Scholar 

  • Horkheimer Max/ Adorno Theodor W. (1969): Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Köhler Thomas (2003): Das Selbst im Netz. Die Konstruktion sozialer Identitöt in der computervermittelten Kommunikation. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Luhmann Niklas (1995): Die Realität der Massenmedien. Opladen.

    Google Scholar 

  • Mannheim Karl (1982): Die Bedeutung der Konkurrenz im Gebiete des Geistigen. S. 325–370, in: Volker Meja/ Nico Stehr (Hrsg.): Der Streit um die Wissenssoziologie. Erster Band: Die Entwicklung der deutschen Wissenssoziologie. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Marcinkowski Frank (1996): Die Massenmedien der Gesellschaft als soziales System? In: Soziale Systeme 2. S. 429–440.

    Google Scholar 

  • Meja Volker/ Stehr Nico (1982): Der Streit um die Wissenssoziologie. Erster Band: Die Entwicklung der deutschen Wissenssoziologie. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Misoch Sabina (2004): Identitäten im Internet. Selbstdarstellung auf privaten Homepages. Konstanz.

    Google Scholar 

  • Münker Stefan/ Roesler Alexander (1997): Mythos Internet. Frankfurt/Main.

    Google Scholar 

  • Neidhardt Friedhelm (Hrsg.) (1994): Öffentlichkeit, öffentliche Meinung, soziale Bewegungen. Opladen.

    Google Scholar 

  • Niedermaier Hubertus (2006): Das Ende der Herrschaft? Perspektiven der Herrschaftssoziologie im Zeitalter der Globalisierung. Konstanz.

    Google Scholar 

  • Niedermaier Hubertus/ Schroer Markus (2004): Sozialität im Cyberspace. In: Budke / Kanwischer / Pott (2004): S. 125–142.

    Google Scholar 

  • O’Reilly Tim (2005): What is Web 2.0. Design Patterns and Business Models for the Next Generation of Software. http://www.oreillynet.eom/pub/a/oreilly/tim/news/2005/09/30/what-is-web-20.html

  • Papacharissi Zizi (2002): The Presentation of Self in Virtual Life: Characteristics of Personal Home Pages. S. 643–660 in: Journalism & Mass Communication Quarterly 79.

    Google Scholar 

  • Rheingold Howard (1994): Virtuelle Gemeinschaft. Soziale Beziehungen im Zeitalter des Computers. Bonn, Paris u. a.

    Google Scholar 

  • Roesler Alexander (1997): Bequeme Einmischung. Internet und Öffentlichkeit. In: Münker / Roesler (1997): S. 171–192

    Google Scholar 

  • Thiedeke Udo (Hrsg.) (2004): Soziologie des Cyberspace. Medien, Strukturen und Semantiken. Wiesbaden.

    Google Scholar 

  • Schultz Tanjev (2001): Mediatisierte Verständigung. In: Zeitschrift für Soziologie 30. S. 85–102.

    Google Scholar 

  • Turkle Sherry (1998): Leben im Netz. Identität in Zeiten des Internet. Reinbek bei Hamburg.

    Google Scholar 

  • Wehner Josef (1997a): Interaktive Medien — Ende der Massenkommunikation? In: Zeitschrift für Soziologie 26. S. 96–114.

    Google Scholar 

  • Wehner Josef (1997b): Medien als Kommunikationspartner. Zur Entstehung elektronischer Schriftlichkeit im Internet. S. 125–150, in: Lorenz Gräf/ Markus Krajewski (Hrsg.) (1997): Soziologie des Internet. Handeln im elektronischen Web-Werk. Frankfurt/Main, New York.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Editor information

Christian Stegbauer Michael Jäckel

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Niedermaier, H. (2008). Können interaktive Medien Öffentlichkeit herstellen? Zum Potenzial öffentlicher Kooperation im Internet. In: Stegbauer, C., Jäckel, M. (eds) Social Software. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90802-1_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90802-1_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15395-7

  • Online ISBN: 978-3-531-90802-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics