Auszug
Neben der Wissenssoziologie hat sich ein anderer Zweig der Sozialwissenschaften mit Wissensphänomenen, ihrer historischen Genese und gesellschaftlichen Zirkulation im Sprachgebrauch beschäftigt. Als Leitbegriff dieser Traditionen der Wissensanalyse firmiert der Begriff Diskurs. ‚Discourse’ meint im angelsächsischen Sprachalltag ein einfaches Gespräch, eine Unterhaltung zwischen verschiedenen Personen. In der französischen bzw. den romanischen Sprachen ist ‚discours’ (‚discorso’) eine geläufige Bezeichnung für eine gelehrte Rede, einen Vortrag, eine Abhandlung, Predigt, Vorlesung und dergleichen mehr. Seit einigen Jahren taucht auch in der deutschen Alltagssprache der Begriff ‚Diskurs‘ auf, meist, um damit ein öffentlich diskutiertes Thema (z.B. der Hochschulreformdiskurs), eine spezifische Argumentationskette (z.B. der neoliberale Diskurs) oder die Position/Äußerung eines Politikers, eines Verbandssprechers usw. (z.B. der Gewerkschaftsdiskurs) in einer aktuellen Debatte zu bezeichnen, zuweilen auch, um von organisierten Diskussionsprozessen zu sprechen.
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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2008). Diskurs: Wissen und Sprachgebrauch. In: Wissenssoziologische Diskursanalyse. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90788-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15572-2
Online ISBN: 978-3-531-90788-8
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