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Auszug

Das Themenfeld Migration und Gesundheit wurde in der Vergangenheit stark „pathogenetisch“ (Pourgholam-Ernst 2002: 52) und problemzentriert behandelt. Migranten und Migrantinnen wurden zum einen als eine für das professionelle Versorgungssystem problematische Bevolkerungsgruppe dargestellt, die besonderer Dienste bedarf, und zum anderen als in ihrer Gesundheit besonders gefährdet. Der Migration werden hohe Gesundheitsrisiken zugeschrieben. Zum einen werden in der psychologischen Migrationsforschung die besonderen Gesundheitsrisiken mit den negativen Folgen des Akkulturationsstresses erklä;rt (Schmitz 2001: 124). Zum anderen wird Migration mit weiteren psychosozialen Belastungen wie Familientrennung, Verfolgung und Folter in der Herkunftsregion, unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen des Aufenthaltes, Rassismus sowie Statusverlust in Verbindung gebracht (Razum et al. 2004: 2). Neben der Pathogenisierung des Zusammenhangs von Migration und Gesundheit merkt Faltermaier (2001: 93f.) an, dass wissenschaftliche Betrachtungen im Bereich Migration und Gesundheit in der Gefahr einer homogenisierenden Sichtweise auf die höchst heterogene Bevölkerungsgruppe der Migranten laufen. Generell sei die Forschung über den Zusammenhang zwischen Migration und Gesundheit noch unterentwickelt (Faltermaier 2001: 94). Hornung (2004: 331) kritisiert ebenso die defizitorientierte Sichtweise, die die gesundheitsbezogene Migrationsforschung, darüber hinaus auch den „Umgang der Professionellen mit Migrantinnen und Migranten“ prägt und fordert eine Erganzung durch eine „salutogenetische Sichtweise, die den Blick auf die Ressourcen von emigrierenden Menschen lenkt“. So merken auch Razum et al. (2004: 3) an, dass eine Betrachtung von Migranten als „sozial schwach und krankheitsanfallige“ und somit „besonders hilfsbeduftige“ Gruppe zu einseitig sei. Es würde die Mödglichkeit außer Acht gelassen, dass Menschen eine Migration dafür nutzen, ihr Leben aktiv zu gestalten, besondere Bewältigungsstrategien entwickeln und ihre Familie bzw. „ethnische Gemeinschaft“ als Ressource nutzen (ebd.).

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© 2008 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2008). Einführung. In: Migration, transnationale Lebenswelten und Gesundheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90783-3_1

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15423-7

  • Online ISBN: 978-3-531-90783-3

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