Auszug
Politik muss nicht nur „gemacht“, sondern auch „vermittelt“ werden (vgl. von Alemann 2005: 11), das gilt zunächst im Allgemeinen, vor allem aber unmittelbar vor einer Wahl, denn Wahlkämpfe sind „Hochzeiten“ politischer Kommunikation (vgl. bspw. Soeffner/Tänzler 2002: 141). In dieser Zeit ist nicht nur die Menge der kommunizierten Botschaften, sondern auch die Sensibilität der Medien und schließlich auch die Aufmerksamkeit der Rezipienten für Politisches erhöht. Eine gesteigerte Sensibilität auf Seiten der Medien und der Empfänger ist aus Sicht einer wahlkämpfenden Partei günstig, die Sache hat allerdings auch einen Haken: Auch die Mitbewerber buhlen um Nachrichtenwerte und redaktionelle Sendezeiten und am Wahltag zählen nicht eventuell empfundene Zweitpräferenzen — letztlich entscheidend sind nur die tatsächlich abgegebenen Stimmen. Davon hat bei einer Bundestagswahl jeder Wähler nur zwei, er muss also eine Entscheidung treffen, und aus Sicht einer antretenden Partei ist in der Einflussnahme auf diese Entscheidung die Schlüsselmotivation für die Durchführung der Kampagnenmaßnahmen zu sehen (vgl. Korte 2005c).
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Diermann, M., Ballensiefen, M., Korte, KR. (2008). Alles Marketing, oder was?!. In: Dörner, A., Schicha, C. (eds) Politik im Spot-Format. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90782-6_5
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