Auszug
Die zum Makroleitbild der Postmoderne hochstilisierte Informations- und Mediengesellschaft zeugt von der medialen Durchdringung aller gesellschaftlichen Lebensbereiche. Immer mehr Kommunikatoren sind in einem immer enger geflochtenen, grenz- bzw. bisherige Kommunikationsarenen überschreitenden Netzwerk von Kommunikationen vernetzt, die Kommunikationen vermehren, beschleunigen und globalisieren sich über bestehende institutionelle, gesellschaftliche und kulturelle Grenzen hinaus. Damit einher geht der ‚Strukturwandel der Öffentlichkeit‘ (vgl. Habermas 1984), also einerseits die Ausdifferenzierang der Medien aus dem politischen System und ihre Orientierang an der Marktlogik des Wirtschaftssystems, in anderen Worten die soziale und ökonomische Ablösung der Medien von ihren herkömmlichen Trägern (Parteien, Verbänden, Verlegerverbänden etc.) und die Dualisierung der elektronischen Medien. Andererseits ergeben sich in damit verknüpften strukturellen Wandlungsprozessen neue Öffentlichkeitsstrukturen in den einzelnen gesellschaftlichen Teilsystemen und eben über deren Grenzen hinweg. Darüber hinaus beteiligen sich durch die neuen Medien und entsprechend neue Formen der Interaktivität immer mehr Sprecher und damit verschiedenste Arten von,Kommunikations- oder ‚Content-Manager‘ an der Herstellung von Öffentlichkeit.
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Weder, F. (2008). Produktion und Reproduktion von Öffentlichkeit: Über die Möglichkeiten, die Strukturationstheorie von Anthony Giddens für die Kommunikationswissenschaft nutzbar zu machen. In: Winter, C., Hepp, A., Krotz, F. (eds) Theorien der Kommunikations- und Medienwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90778-9_18
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