Auszug
Soziale Arbeit kennt unterschiedliche Phasen der Weltaneignung wie des Weltverlustes. So gibt es eine erste Phase der Weltaneignung am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, in welcher sowohl Sozialarbeiter/innen wie auch Schulgründer/innen ihren Denk- und Aktionsradius über die unmittelbare Hilfe an Individuen ausgeweitet haben. Eine Begründung hierfür lieferte beispielsweise Alice Salomon 1930 unter dem Titel „Warum internationale Wohlfahrtspflege notwendig ist“: „Es gibt im Kulturkreis der heutigen Menschheit kein Land mehr, das sich selbst genügt und ohne Beziehungen zu anderen bestehen kann. Die Länder sind voneinander abhängig, in wirtschaftlicher, sozialer, geistigsittlicher Beziehung. ... (Die Menschen) können gegeneinander kämpfen oder gemeinsam Armut, Unwissenheit, Krankheit und Tod bekämpfen. (...) Denn die Ursachen der Not liegen oft außerhalb der Grenzen und Länder, in denen sie auftreten, wie auch die Wirkung der Not über die Landesgrenzen hinausreicht. Deshalb hat jedes Land ein Interesse daran, dass auch die anderen Länder ein geordnetes Fürsorgewesen entwikkeln und deshalb sind gemeinsame internationale Maßnahmen zur Bekämpfung von Notständen unentbehrlich.“ (Salomon, zit. in: Kuhlmann 2000, S. 322).
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Literatur
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Staub-Bernasconi, S. (2007). Kommunitarismus, Effizienzorientierung und Menschenrechte als Herausforderungen an die Soziale Arbeit. In: Hering, S. (eds) Bürgerschaftlichkeit und Professionalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90726-0_7
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