Auszug
Die Machtressourcentheorie begreift die Staatstätigkeit und deren Ergebnisse anders als die sozioökonomische Schule nicht als direkte Funktion gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Bedarfslagen. Machtressourcenbasierte Analysen gehen davon aus, dass die Inhalte der Politik durch die wirtschaftliche und politische Machtverteilung zwischen gesellschaftlichen Gruppen oder Klassen mit gegensätzlichen Interessen geprägt werden. Deshalb lenken sie die Aufmerksamkeit vor allem auf die Organisations und Konfliktfähigkeit gesellschaftlicher Gruppen oder Klassen sowie auf die Kräfteverhältnisse zwischen ihnen.
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Literatur
Kommentierte Literaturhinweise
Bambra, Clare, 2004: Weathering the Storm. Convergence, Divergence and the Robustness of the „Worlds of Welfare“, in: The Social Policy Journal 3(3), 3–23. Bambra unterrichtet über Ergebnisse einer — Esping-Andersens Messungen der Dekommodifizierung im Grundsatz bestätigenden — Wiederholungsuntersuchung Ende der 1990er Jahre.
Esping-Andersen, Gøsta, 1990: The Three Worlds of Welfare Capitalism, Cambridge. Das Werk ist vor allem aufgrund seiner Wohlfahrtsstaatstypologie wegweisend.
Esping-Andersen, Gøsta, 1999: Social Foundations of Postindustrial Economies, Oxford. Esping-Andersen untersucht in dieser Studie Wohlfahrtsregimes in der postindustriellen Ökonomie des späten 20. Jahrhunderts und deren gesellschaftliche Grundlagen. Er knüpft dabei an sein früheres Werk (Esping-Andersen 1990) an und unterzieht unter anderem seine „Drei Welten des Wohlfahrtskapitalismus “ einer kritischen Überprüfung, wobei er auch von anderen geäuβerte Kritikpunkte einbezieht.
Kohl, Jürgen, 1993: Der Wohlfahrtsstaat in vergleichender Perspektive: Anmerkungen zu Esping-Andersens „The Three Worlds of Welfare Capitalism“, in: Zeitschrift für Sozialreform 39, 67–82. bietet ebenso wie
Kemeny, Jim, 1995: Theories of Power in „The Three Worlds of Welfare Capitalism“, in: Journal of European Social Policy 5, 87–96. kritische Anmerkungen zu Esping-Andersen 1990 unter besonderer Berücksichtigung der Machtressourcentheorie.
Korpi, Walter, 1983: The Democratic Class Struggle, London. Für das Verständnis der Machtressourcentheorie sind insbesondere das zweite Kapitel zum „demokratischen Klassenkampf“ und das neunte Kapitel hilfreich.
O’Connor, Julia S./ Olsen, Gregg M., 1998: Power Resources Theory and the Welfare State. A Critical Approach, Toronto. Der Sammelband enthält auβer dem einführenden Artikel von O’Connor/ Olsen keine neuen Beiträge zum Machtressourcenansatz, aber eine Sammlung von Forschungsergebnissen aus zwanzig Jahren machtressourcentheoretischer Forschung verschiedenster Autoren.
Pierson, Christopher/ Castles, Francis G. (Hg.), 2000: The Welfare State. A Reader, Cambridge. Der Sammelband enthält kurze Textpassagen aus wichtigen theoretischen und empirischen Forschungsbeiträgen zum Wohlfahrtsstaat. Die Ausschnitte aus Korpi 1983 (ebd.: 77–88) enthalten die zentralen Passagen dieses Werks zum Machtressourcenansatz, das Kapitel aus Esping-Andersen 1990 (ebd.: 154–169) stellt dessen Wohlfahrtsstaatstypologie vor.
Zitierte Literatur
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Esping-Andersen, Gøsta, 1985b: Politics against Markets. The Social Democratic Road to Power, Princeton.
Esping-Andersen, Gøsta, 1985c: Power and Distributional Regimes, in: Politics & Society 14, 223–256.
Esping-Andersen, Gøsta, 1990: The Three Worlds of Welfare Capitalism, Cambridge.
Esping-Andersen, Gøsta, 1999: Social Foundations of Postindustrial Economies, Oxford.
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Ostheim, T., Schmidt, M.G. (2007). Die Machtressourcentheorie. In: Schmidt, M.G., Ostheim, T., Siegel, N.A., Zohlnhöfer, R. (eds) Der Wohlfahrtsstaat. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90708-6_3
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