Auszug
Die Frage, wie das Handeln im Alltag funktioniert, steht im Mittelpunkt einer soziologischen Theorie, die die phänomenologische Soziologie von Alfred Schütz mit der Tradition des amerikanischen Pragmatismus und des Symbolischen Interaktionismus verbindet. Sie wurde von dem amerikanischen Soziologen Harold Garfinkel (*1917), einem Schüler von Schütz (und langjährigen Assistenten von Parsons!), entwickelt und firmiert unter dem Namen Ethnomethodologie. Garfinkel hat diesen Begriff mit Blick auf die Ethnowissenschaft erfunden, in der untersucht wird, welches Wissen es in einem bestimmten Stamm (ethnos) gibt, mit dem die Mitglieder über die Natur verfügen und sich ihre Welt klar machen. „Das Anliegen der Ethnomethodologie ist ein ganz ähnliches: Ihr geht es darum, die Methoden aufzudecken, deren sich die Gesellschaftsmitglieder bedienen, um die Vielzahl ihrer Alltagshandlungen durchzuführen.“ (Weingarten u. Sack 1976, S. 9) Garfinkel geht davon aus, dass es in jedem sozialen Gebilde (ethnos), sei es eine Gruppe, ein soziales Milieu oder die Gesellschaft insgesamt, typische Methoden gibt, mit denen die Individuen ihren Alltag bewältigen und eine gemeinsame Wirklichkeit konstruieren.
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(2007). Ethnomethodologie—über Methoden des Handelns im Alltag. In: Interaktion, Identität, Präsentation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90671-3_5
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