Auszug
Dass Emotionen ein legitimer Gegenstand der Soziologie sind, kann auch heute noch nicht einfach vorausgesetzt werden, wenngleich die soziologische Erforschung und Thematisierung von Emotionen seit den 80er Jahren einen erheblichen Aufschwung erlebt hat (als Überblick vgl. Gerhards 1988; Thoits 1989; Flam 2002), Weiterhin scheint jedoch in der Disziplin selbst — und noch stärker außerhalb — eine Auffassung vorhanden zu sein, der zufolge Emotionen, die oftmals eine physiologische Erregung einschließen und durch Körperbewegungen ausgedrückt werden, zu privat und „psychologisch“ seien, als dass sie für eine soziologische Analyse zugänglich sein könnten. Sogar die Mikrosoziologie, von der zu vermuten wäre, dass sie Emotionen gar nicht ausklammern kann, betonte lange Zeit — und dies trotz früher Hinweise von Shibutani u.a. — fast ausschließlich behaviorale und kognitive Aspekte der Interaktion und widmete den Emotionen kaum Aufmerksamkeit (vgl. Gordon 1981; 1985). Ohne Begründungsaufwand wurde dieser Gegenstand der Psychologie überlassen.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Emotionen aus soziologischer Perspektive. In: Soziologie der Zweierbeziehung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90669-0_12
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Print ISBN: 978-3-531-43348-6
Online ISBN: 978-3-531-90669-0
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