Auszug
Sie fragen mich nach der Zukunft? Bedaure, da sind Sie leider an der falschen Adresse! Ich bin Historiker. Mitreden kann ich eigentlich nur, wenn es um Vergangene und Vergangenes geht. Und eines habe ich gelemt als Historiker: Wer glaubt, er könnte nach dem Studium dessen, was war und ist, auch schon etwas darüber sagen, wie es wohl wird, der übemimmt sich. Gab es nicht schon in der grauen Vorzeit eine Arbeitsteilung zwischen den Nornen, die den Schicksalsfaden der Menschen und Götter spannen und von denen nur eine — Skuld — in die Zukunft zu schauen vermochte? Ihren Horizont habe ich nicht. Ich bin schon froh, wenn ich wenigstens — wie Urd — „das Gewordene” einigermaßen klar wahrnehme und verstehe und im „Seienden” — wie Verdandi — nicht ständig die Orientierung verliere.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Calließ, J. (2006). Ein Blick ins Jahr 2041 — oder: Doch nur ein Alptraum?. In: Sahm, A., Sapper, M., Weichsel, V. (eds) Die Zukunft des Friedens. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90661-4_2
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Print ISBN: 978-3-531-33794-4
Online ISBN: 978-3-531-90661-4
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