Auszug
Warum wurde der Neandertaler von homo sapiens verdrängt, als beide vor rund 40 000 Jahren zusammen lebten? War er schwächer, weniger klug, weniger willensstark? Kurz: War er als Person von Natur aus weniger begabt oder durch Lernen weniger erfahren? Der Ökonom Shogren zeigt: Nicht weil der Neandertaler weniger persönliche Qualifikationen hatte, sondern weil er weniger fähig war, das soziale Zusammenleben zu regeln, wurde er von homo sapiens verdrängt. Wie archäologische Untersuchungen über die Aufteilung von Lebens- und Arbeitsräumen zeigen, konnte homo sapiens besser als der Neandertaler Handel treiben. Shogren prüfte diese Vermutung in einer Simulation, in der am Anfang die Neandertaler besser jagen, homo sapiens aber besser mit Anderen Handel treiben konnte; das Ergebnis: nach 7000 Jahren hatte homo sapiens den Neandertaler verdrängt (Horan / Bulte / Shogren 2005).
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Smith 1776 (deutsch 1974: 9–22)
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Die Logik des komparativen Vorteils stellen Samuelson/ Nordhaus (2005: 293–317) sowie Bontrup (2004: 725–730) dar; die Steigerung des persönlichen Wohlergehens als Antrieb der Arbeitsteilung erläutert Ramb (1993: 11–29).
Weiterführende Literatur
Mit einer Abbildung wie 5.1 lässt sich auch der — oben vielleicht zu schnell als einleuchtend bezeichnete — Fall darstellen, dass beide Partner gleich viel leisten und jeder etwas besser kann als der andere. Der Leser sollte eine solche Abbildung anfertigen und kann die Lösung in Kliemt (1990: 61–66) nachlesen.
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Parsons (1964c)
Weiterführende Literatur
Vivelo (1981: 212–231) und Hill / Kopp (2004: 17–23) stellen die verschiedenen Klassifikationsformen der Verwandtschaft dar. Nave-Herz (2004: 126–129) diskutiert biologische und soziologische Begründungen des Inzesttabus. Vivelo (1981: 284–307) beurteilt die These von der Universalität und der allgemeinen Erklärbarkeit des Inzesttabus kritisch.
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Weber (1980: Erster Teil, Erstes Kapitel, §§ 12–14); Coleman (1986: Kapitel 1 und 5)
Weiterführende Literatur
Weber (1980: Zweiter Teil, Drittes Kapitel, vor allem §§ 1 und 6) stellt die Ausdifferenzierung von Handelsgesellschaften aus der Hausgemeinschaft, also „wirtschaftlicher“ Beziehungen aus der „Familie“ dar.
Coleman 1990 (Kap. 13 und 20) behandelt die Rolle der Verfassung bei der Konstruktion von Korporationen.
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Luhmann (1970: 154–177, 204–252) stellt Politik, Wirtschaft und Wissenschaft als ausdifferenzierte soziale Systeme dar.
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Spencer (1972: Kap. 6, 7, 13 und 14 zur Evolution, Kap. 16 zur militärischen und industriellen Gesellschaft). Zusammenfassend Münch (1994: 44–49).
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Durkheim (1893: Erstes Buch, Kapitel 2 und 3)
Weiterführende Literatur
Schimank 1996: 27–45. Die Begründungen, warum in der liberalen Theorie Integration fast selbstverständliche Folge der Differenzierung ist, und Einwände gegen sie, diskutiert Holmes (1985). Die inhaltlichen Gemeinsamkeiten und den ideologischen Gegensatz zwischen Spencer und Durkheim stellt Rüschemeyer (1985) ausführlich dar.
Tyrell (1985: vor allem 208–223) betrachtet die Problematik des Konzepts der organischen Solidarität. Theorien zur sozialen Differenzierung sind in Schimank (1996) dargestellt. Anschauungsmaterial für die soziale Differenzierung im Bereich der Politik, der Arbeit und der Familie liefert Hondrich (1982).
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Parsons (1964a), Zapf (1994)
Weiterführende Literatur
Tenbruck (1972) beschreibt die soziale Differenzierung von der primitiven oder Stammesgesellschaft über die Hochkultur bis zu modernen Gesellschaften und veranschaulicht Parsons’ Überlegungen.
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Durkheim (1893: Schlusskapitel), Simmel (1905: 305–344)
Weiterführende Literatur
Beck (1986) greift die Idee der „Individualisierung“ auf und führt sie für die Entwicklung der alten Bundesrepublik aus.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). Soziale Differenzierung. In: Soziologie von Anfang an. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90660-7_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Online ISBN: 978-3-531-90660-7
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