Auszug
In vielen sozialwissenschaftlichen Beiträgen zum Wesen und Wirken der Globalisierung wird auf die Paradoxien und Ambivalenzen hingewiesen, die mit diesem Prozeß der steigenden, weltweiten ökonomischen, politischen und kulturellen Interdependenzen einhergehen. Eine besonders markante Paradoxie erkennt Ulrich Beck (2002: 419ff.) in der wechselseitigen Beziehung von Globalisierungsbefürwortern und -gegnern: Erst das — nichtintendierte — Zusammenspiel der beiden scheinbar gegensätzlichen Positionen bewirkt eine Beschleunigung von globalisierenden Prozessen mit nicht absehbaren Folgen. Dass sowohl Befürworter als auch Gegner sich auf den Begriff der Globalisierung beziehen ist Ausgangspunkt dieses Beitrags1, der die Globalisierungskritiker zum Gegenstand hat.2
Die folgenden Erörterungen entstanden im Rahmen des Forschungsprojektes ‚Reflexive Individualisierung und posttraditionale Ligaturen’ im Sonderforschungsbereich 535 ‚Reflexive Modernisierung’ an der LMU München.
In Anlehnung an den französischen Begriff ‚Altermondialiste’ rekurriert das hier untersuchte Netzwerk Attac Deutschland auf Globalisierungskritik und weniger auf Globalisierungsgegnerschaft.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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John, R., Knothe, H. (2007). Globalisierung und kein Ende? Zur Problemkonstruktion der neuesten sozialen Bewegung. In: Bemerburg, I., Niederbacher, A. (eds) Die Globalisierung und ihre Kritik(er). VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90624-9_9
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