Auszug
Als Reformpädagogik (New Education, Progessive Education, Éducation Nouvelle) wird jene pädagogische Bewegung im ausgehenden 19. und ersten Drittel des 20. Jahrhunderts bezeichnet, die — bei beträchtlichen Differenzen zwischen ihren Richtungen — die Überzeugung einte, dass im Mittelpunkt der Erziehung das Kind in seiner Individualität mit seinen Bedürfnissen und seiner Selbsttätigkeit stehen sollte. Die Vertreter der Reformpädagogik sahen sich gleichzeitig als Kritiker der tradierten Pädagogik, die sie als „alte Erziehung“ ablehnten. Die alte Erziehung habe anstelle des Kindes entweder den Lehrer/Erzieher, die Ziele /Inhalte der Bildung oder die Methode ihrer Vermittlung (oder alle drei Momente) in den Mittelpunkt des pädagogischen Bemühens gestellt, jedoch das Kind als Subjekt und eigenständiges Wesen nicht wahrgenommen.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Retter, H. (2007). Demokratisches Bewusstsein in der Reformpädagogik. Eine Kontroverse. In: Lange, D., Himmelmann, G. (eds) Demokratiebewusstsein. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90585-3_14
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90585-3_14
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