Auszug
Die Europäische Union (EU) ist per se ein global player — allein schon aufgrund ihrer Bevölkerungszahl von 470 Millionen EU-Bürgern, ihres Anteils von einem Viertel des Welt-Bruttosozialprodukts, ihres Status als weltweit größ ter Handelsmacht und wichtigstem Finanzgeber sowie durch den Euro, die zweite groß e Handels-, Weltreserve- und Anlagewährung. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach dem Akteur EU’ auf internationaler Ebene groß ist. Dies zeigt sich nicht zuletzt auch daran, dass gut 160 Staaten diplomatische Vertretungen bei der EU unterhalten. Umgekehrt ist die EU in über 125 Drittstaaten bzw. internationalen Organisationen mit einer Delegation der Europäischen Kommission vertreten — womit sie mehr Auß envertretungen unterhält als viele ihrer Mitgliedstaaten.
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Literatur
Meyers, Reinhard: Der nationale Akteur in der Globalisierungsfalle? Verflechtung und Entgrenzung als Bestimmungsmomente internationaler Beziehungen, in: Konegen, Norbert u.a. (Hrsg.): Politik und Verwaltung nach der Jahrtausendwende. Plädoyer für eine rationale Politik. Opladen 1998, S. 75–124.
Siehe zum Zusammenhang zwischen Wertegemeinschaft und internationaler Verantwortung der EU: Heusgen, Christoph: Nach den gescheiterten Referenden: Was wird aus dem Auß enminister der Union und dem Europäischen Auswärtigen Dienst?, in: integration 4/2005, S. 336–340, hier: S. 339.
Läufer, Thomas: Einführung, in: integration (Hrsg.): Vertrag von Nizza. Texte des EU-Vertrages und des EG-Vertrages, Charta der Grundrechte der Europäischen Union, deutsche Begleitgesetze. Bonn 2002, S. 7–19, hier: S. 17.
Vgl. die Eurobarometer-Umfragen (http://ec.europa.eu/public_opinion/standard_en.htm). So befürworten laut Eurobarometer 66 vom Dezember 2006 mehr als zwei Drittel der EU-Bürger eine gemeinsame Auß en-, Sicherheits-und Verteidigungspolitik.
Schlussfolgerungen des Europäischen Rats von Brüssel, 29. Oktober 1993, in: EG-Bulletin 10/1993, S. 8, Ziffer 1.4.
„Ein sicheres Europa in einer besseren Welt“. Europäische Sicherheitsstrategie. Die Strategie wurde vom Hohen Vertreter für die GASP, Javier Solana, vorgeschlagen und vom Europäischen Rat in Brüssel am 12.12.2003 angenommen. Näheres zur Sicherheitsstrategie weiter unten Kap. 4.
Vgl. Schmalz, Uwe: Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: Die Amsterdamer Vertragsbestimmungen zur Gemeinsamen Auß en-und Sicherheitspolitik. Analyse, Bewertung und Perspektiven, Sankt Augustin 1998.
Vgl. Auswärtiges Amt (Hrsg.): Vademecum für die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik, Berlin 2006.
Vgl. ausführlich Regelsberger, Elfriede: Die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik der EU (GASP). Konstitutionelle Angebote im Praxistest 1993–2003, Baden-Baden 2004; Smith, Michael E.: Europe’s Foreign and Security Policy. The Institutionalization of Cooperation, Cambridge 2004.
Vgl. zu den GASP-Bestimmungen des Verfassungsvertrags: Regelsberger, Elfriede: Mehr Sichtbarkeit, Kohärenz und Effizienz für die GASP — Chancen und Risiken im neuen Verfassungsvertrag, in: Jopp, Mathias/ Matl, Saskia (Hrsg.): Der Vertrag über eine Verfassung für Europa. Analysen zur Konstitutionalisierung der EU, Baden-Baden 2005, S. 343–366; Wessels, Wolfgang: Eine institutionelle Architektur für eine globale (Zivil-)Macht? Die Artikel zur Gemeinsamen Auß en-und Sicherheitspolitik des Vertrags über eine Verfassung für Europa, in: Zeitschrift für Staats-und Europawissenschaften 3/2003, S. 400–430.
Vgl. Ehrhart, Hans-Georg/ Schmitt, Burkard (Hrsg.): Die Sicherheitspolitik der EU im Werden. Bedrohungen, Aktivitäten, Fähigkeiten, Baden-Baden 2004; Wogau, Karl von (Hrsg.): The Path to European Defence, Antwerpen 2004.
Vgl. Rummel, Reinhardt: Die zivile Komponente der ESVP. Reichhaltiges Gestaltungspotential für europäische Krisenintervention, Berlin 2006.
Vgl. Varwick, Johannes (Hrsg.): Die Beziehungen zwischen NATO und EU. Partnerschaft, Konkurrenz, Rivalität?, Opladen 2005.
Vgl. zu den ESVP-Bestimmungen des Verfassungsvertrags: Diedrichs, Udo/ Jopp, Mathias: Die Sicherheits-und Verteidigungspolitik der EU nach dem Verfassungsvertrag: Innovationen, Experimente, Impulse, in: Jopp/ Matl, Der Vertrag über eine Verfassung für Europa, a.a.O., S. 343–366.
Vgl. Hill, Christopher/ Smith, Michael (Hrsg.): The International Relations of the European Union, Oxford 2005.
Vgl. Mahncke, Dieter u.a. (Hrsg.): European Foreign Policy. From Rhetoric to Reality?, Bern 2004; Regelsberger, Die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik der EU, a.a.O.; Dies.: Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik, in: Weidenfeld, Werner/Wessels, Wolfgang (Hrsg.): Jahrbuch der Europäischen Integration, Bonn bzw. Baden-Baden verschiedene Jahrgänge.
Vgl. Schmalz, Uwe: Aufbruch zu neuer Handlungsfähigkeit: Die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik unter deutscher Ratspräsidentschaft, in: integration 3/1999, S. 191–204.
Vgl. zur Praxis der ESVP: Gnesotto, Nicole (Hrsg.): Die Sicherheits-und Verteidigungspolitik der EU. Die ersten fünf Jahre (1999–2004), Paris 2004; Jopp, Mathias: Europäische Sicherheits-und Verteidigungspolitik, in: Weidenfeld/Wessels, Jahrbuch der Europäischen Integration, a.a.O., verschiedene Jahrgänge.
Vgl. dazu den Beitrag von Hans-Georg Ehrhart in diesem Band.
Vgl. Sucharipa, Ernst: Die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik (GASP) der Europäischen Union im Rahmen der Vereinten Nationen, in: Frowein, Jochen u.a. (Hrsg.): Liber amicorum Tono Eitel, Heidelberg 2003, S. 773–797.
Vgl. Leonard, Mark/ Gowan, Richard: Global Europe. Implementing the European Security Strategy, London 2004.
Siehe Ziff. 42 der Schlussfolgerungen des Vorsitzes, Europäischer Rat vom 16717.12.2004.
Vgl. Meyers, Reinhard: Metatheoretische und methodologische Betrachtungen zur Theorie der internationalen Beziehungen, in: Politische Vierteljahresschrift, Sonderheft 21/1990, S. 48–68. Vgl. zur Relevanz des Modells der Theorieverzweigung zur Erfassung und Erklärung der GASP: Meyers, Reinhard: Theorie der internationalen Beziehungen und politische Praxis — Interpretations-und Orientierungshilfe? in: Regelsberger, Elfriede (Hrsg.): Die Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik der Europäischen Union. Profilsuche mit Hindernissen, Bonn 1993, S. 31–47.
Vgl. Wessels, Wolfgang: An Ever Closer Fusion? A Dynamic Macropolitical View on Integration Processes, in: Journal of Common Market Studies 2/1997, S. 267–299; Ders.: The Constitutional Treaty: Three Readings from a Fusion Perspective, in: Journal of Common Market Studies, Annual Review 2005, S. 11–36; Ders.: Theoretischer Pluralismus und Integrationsdynamik: Herausforderungen für den ‘acquis académique’, in: Bieling, Hans-Jürgen/Lerch, Marika (Hrsg.): Theorien der europäischen Integration, Stuttgart 2005, S. 427–457.
Rummel, Reinhardt: Zusammengesetzte Auß enpolitik. Westeuropa als internationaler Akteur, Kehl am Rhein/Straß burg 1982.
Vgl. Regelsberger, Gemeinsame Auß en-und Sicherheitspolitik der EU, a.a.O., v.a. S. 120–123.
Vgl. Menon, Anand: From crisis to catharsis. ESDP after Iraq, in: International Affairs 4/2004, S. 631–648.
Vgl. Heusgen, Nach den gescheiterten Referenden, a.a.O., S. 337f.; Maurer, Andreas: Die Stimme Europas in der Welt stärken, in: Perthes, Volker/Mair, Stefan (Hrsg.): Europäische Auß en-und Sicherheitspolitik. Aufgaben und Chancen der deutschen Ratspräsidentschaft, Berlin 2006, S. 11–14.
Kommission der Europäischen Gemeinschaften: Europa in der Welt — Praktische Vorschläge für mehr Kohärenz, Effizienz und Sichtbarkeit. Mitteilung der Kommission an den Rat vom Juni 2006, Brüssel 2006.
Vgl. Schmalz, Uwe: Deutschlands europäisierte Auß enpolitik. Kontinuität und Wandel deutscher Konzepte zur EPZ und GASP, Wiesbaden 2004.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Schmalz, U. (2007). Die Gemeinsame Auß en- und Sicherheitspolitik der EU zwischen Anspruch und Wirklichkeit. In: Ehrhart, HG., Jaberg, S., Rinke, B., Waldmann, J. (eds) Die Europäische Union im 21. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90576-1_9
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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