Auszug
Das Ende des Ost-West-Konflikts zum Ausgang des 20. Jahrhunderts veränderte das Verhältnis der USA zu Westeuropa dramatisch. Es gab nun nicht mehr den „einheitlichen Westen“, der dem Warschauer Pakt geschlossen gegenüberstand, bedingt durch die jahrzehntelang perzipierte sowjetische Bedrohung. Die amerikanisch-europäischen Sicherheitsinter- dependenzen waren asymmetrisch, da die Europäer eindeutig von den USA abhängig waren. Als Instrument zur Gewährleistung der Sicherheit diente die NATO, die zwar durch die US-amerikanische Dominanz gekennzeichnet war, dafür aber den militärischen Schutzschirm über Westeuropa aufspannte. Dagegen konnten die in der Europäischen Gemeinschaft (EG) zusammengeschlossenen Staaten im Bereich der Wirtschaft den USA als ebenbürtiger Partner gegenübertreten. „Das nach 1945 geschaffene amerikanisch-europäische Bündnis- und Sicherheitssystem zeichnete sich trotz aller aufgetretenen Spannungen und Konflikte durch eine erstaunliche Dauerhaftigkeit aus.“ Noch 1989 hatte Präsident George Bush sr. der Bundesrepublik Deutschland die partnership in leadership mit den USA angeboten. Doch mit dem Fall der Mauer 1989 und den sich daran anschließ enden revolutionären Umbrüchen des internationalen Systems kamen auch Veränderungen auf das transatlantische Verhältnis zu. Zu fragen ist also, wie sich das Beziehungsgeflecht zwischen den USA, der NATO und der EU zwischen 1990 und heute gewandelt hat. Wie sieht die Kooperation aus? Welche gemeinsamen Zielvorstellungen gibt es? Wie werden die Konflikte zwischen den Partnern, die aufgrund internationaler Herausforderungen immer wieder auftreten, aber grundsätzlich nichts Neues in diesem Beziehungsgeflecht darstellen, gelöst?
Knapp, Manfred: Bleiben die USA führende Ordnungsmacht in Europa? in: Johannes Varwick/Wilhelm Knelan- gen (Hrsg.): Neues Europa — Alte EU. Fragen an den europäischen Integrationsprozess, Opladen 2004, S. 357.
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Literatur
Knapp, Manfred: Bleiben die USA führende Ordnungsmacht in Europa? in: Johannes Varwick/ Wilhelm Knelan-gen (Hrsg.): Neues Europa — Alte EU. Fragen an den europäischen Integrationsprozess, Opladen 2004, S. 357.
Gareis, Sven: Deutschlands Auß en-und Sicherheitspolitik, Opladen/Farmington Hills 2006, S. 71.
Vgl. Münkler, Herfried: Die Neuen Kriege, Reinbek 2002.
Vgl. Kommunique der Staats-und Regierungschefs der Mitgliedsländer der Nordatlantischen Allianz auf ihrem Gipfeltreffen am 24.04.1999 in Washington anlässlich des 50. Jahrestags der NATO, unter: http://www. nato.int/docu/pr/1999/p99-064d.htm.
Das Strategische Konzept des Bündnisses, unter: http://www.nato.int/docu/pr/1999/p99-065d.htm.
Ebd.
Ebd.
Vgl. dazu den Beitrag von Uwe Schmalz in diesem Band.
Bericht über die Verbesserung der Kohärenz und der Effizienz der Maß nahmen der EU im Bereich der Konflikt-verhütung (30.11.2000, Nr. 14088/00).
Algieri, Franco: Die Auß en-, Sicherheits-und Verteidigungspolitik der EU, in: Werner Weidenfeld (Hrsg.): Die Europäische Union. Politisches System und Politikbereiche, Bonn 2004, S. 425.
Algieri, Franco: Die erweiterte EU als internationaler Akteur, in: Der Bürger im Staat 1/2004, S. 67.
Vgl. Scharioth, Klaus: Die neuen sicherheitspolitischen Herausforderungen und die internationale Rolle Europas, in: Integration 3/2005, S. 248.
Vgl. dazu den Beitrag von Paul Kevenhörster und Howard Loewen in diesem Band.
Vgl. dazu den Beitrag von Hans J. Gieß mann in diesem Band. 15 Algieri: Die Auß en-, Sicherheits-und Verteidigungspolitik der EU, S. 431f.
Jopp, Mathias/ Sammi Sandawi: Europäische Sicherheits-und Verteidigungspolitik, in: Wolfgang Wessels/ Werner Weidenfeld (Hrsg.): Jahrbuch der europäischen Integration 2005, Baden-Baden 2006, S. 235.
Vgl. European Security and Defence Policy (ESDP), unter: http://www.consilium.europa.eu/cms3_fo/show-Page.asp?id=268&lang=DE&mode=g.
Jopp/ Sandawi: Europäische Sicherheits-und Verteidigungspolitik, S. 239.
Mauer, Viktor: Die Sicherheitspolitik der Europäischen Union, in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) 43/2006, S. 16.
Rühle, Michael: Entwicklungslinien des Atlantischen Bündnisses, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 43/2006, S. 4.
Vgl. Haftendorn, Helga: Das Atlantische Bündnis in der Anpassungskrise, (SWP-Studie S 5/2005), Berlin, S. 7.
Vgl. Kaiser, Karl: Reaktionen der Welt auf die Auß enpolitik der USA, in: Wolfgang Wagner et al. (Hrsg.): Jahrbuch Internationale Politik 2003/2004, München 2006, S. 33–42.
Meier-Walser, Reinhard C: Die Entwicklung der NATO 1990–2004, in: Johannes Varwick (Hrsg.): Die Beziehungen zwischen NATO und EU — Partnerschaft, Konkurrenz, Rivalität?, Opladen 2005, S. 42.
Prager Gipfelerklärung der Staats-und Regierungschefs auf dem Treffen des Nordatlantikrats in Prag, am 21. November 2002, unter: http://www.nato.int/docu/other/de//2002/p02-127d.htm.
Vgl. ebd.
Vgl. Bundesministerium der Verteidigung 2006: Weiß buch zur Sicherheitspolitik Deutschlands und zur Zukunft der Bundeswehr, Köln 2006, S. 11.
Haftendorn, Helga: Das Atlantische Bündnis in der Anpassungskrise, S. 28.
Bundesministerium der Verteidigung 2006, S. 12.
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Woyke, W. (2007). USA, NATO und EU. In: Ehrhart, HG., Jaberg, S., Rinke, B., Waldmann, J. (eds) Die Europäische Union im 21. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90576-1_19
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Print ISBN: 978-3-531-15501-2
Online ISBN: 978-3-531-90576-1
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