Auszug
Den Vorschlag eines Epilogs habe ich begrüsst in der Erwartung, darin könnte das ärgerliche Nebeneinander unterschiedlicher Zugänge und Absichten einmünden in sinnvollen Streit und die Klärung der Probleme. Arno Bammés Postskriptum erfüllt in weiten Teilen diese Erwartung; etliche Passagen scheinen mir vortrefflich. Jedoch der 2. Abschnitt, von Arno Bammé „Strukturgenese vs. Strukturlogik“ übertitelt, verfehlt diese Absicht radikal.
Die Grundgedanken meines Beitrags - die Gesellschaft kippe möglicherweise in eine multiple Katastrophe um, sei also aus der Normalität der Marktgesellschaft weder versteh- noch änderbar, und weiter, versteh- und änderbar sei sie, wenn die zentrale Rolle von Geld als Medium der Gewaltanhäufung und Gewaltregulierung wahrgenommen wird - haben Arno Bammé offenbar nicht erreicht. Stattdessen haben einige Wörter meines Textes ihn an ein seinerzeit viel diskutiertes Buch erinnert, Bernhard Laums „Heiliges Geld“. Indem er die Kritik an Laum aufwärmt, kann er die orthodoxe Kapitalismuskritik in Stellung bringen und meint, damit auch meinen Text kritisiert zu haben. Nun habe ich absichtlich und mit Grund nicht Laum und ähnliche als Quelle herangezogen. Die Quellen, auf die ich - zugegeben sehr knapp - verweise, verbinden anthropologische und historische Befunde mit Gesellschaftstheorie. Es steht selbstredend Arno Bammé frei, derlei Wissensquellen zu ignorieren.1 Aber wäre es dann nicht einfacher und fair, sich auf meinen Text einzulassen?
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Kitsmüller, E. (2007). Die orthodoxe Kapitalismuskritik und ihr Dilemma. In: Kellermann, P. (eds) Die Geldgesellschaft und ihr Glaube. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90573-0_16
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