Auszug
Luhmann denkt das Individuum extrasozietal: Die Gesellschaft besteht nicht aus Menschen, sondern aus Kommunikationen. Individuum und Gesellschaft, psychische und soziale Systeme, sind einander ausgrenzende Bereiche. Sie sind sich gegenseitig Umwelt. Obwohl psychische und soziale Systeme operativ geschlossene autopoietische Bereiche sind, beziehen sie sich notwendigerweise aufeinander. Welche Bedeutung haben Künstler für die sich selbstprogrammierenden Kunstwerke? Welche Chancen und Schwierigkeiten ergeben sich, wenn es in der ausdifferenzierten Gesellschaft laut Luhmann den Künstler oder den Kunstbetrachter als selbstbestimmten Menschen, als mündiges Subjekt, nicht mehr gibt, sondern nur noch sich selbst steuernde Kunstkommunikation? Der vorliegende dritte Teil problematisiert Luhmanns radikale Ausgrenzung des Menschen aus der Gesellschaft im Allgemeinen und aus dem Kunstsystem im Speziellen und entwickelt eine gemäßigte Interpretation dieser Beziehungen. In der Kunst wird Kommunikation an ihre Grenzen geführt. Es ist der Versuch einer Selbstüberschreitung von Kommunikation in Richtung auf die Erlebniswelt psychischer Systeme.
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Die Kunst und der Mensch. In: Die Grenzen der Kunst. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90564-8_4
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