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Konflikttheoretische Ansätze einer Faschismusanalyse

  • Chapter
Faschismus
  • 1553 Accesses

Auszug

Der konflikttheoretische Ansatz einer Gesellschaftsanalyse ist älter als der Faschismus. In der Frühen Neuzeit am konsequentesten im kontraktualistischen Paradigma des modernen Naturrechts ausgebildet180, stand er von Anfang an in einem Spannungsbezug zu solchen Gesellschaftskonstruktionen, welche dem monistischen Ansatz der „Politeia“ des Platon folgten. Popper brachte diese Polarisierung mit seiner Konfrontation zwischen den „offenen“ und den „geschlossenen“ Sozietäten auf ihren polemischen Begriff.181 Die Frage, ob bestimmte Varianten der Konflikttheorie auf den Faschismus überhaupt angewendet werden können, stößt daher immer dann auf Bedenken oder auf offene Ablehnung, wenn man ihn im Licht der identifizierenden Totalitarismustheorie interpretiert.182 Ihr zufolge ist von der Prämisse auszugehen, allen totalitären Regimen sei die holistische Tendenz gemeinsam, Konflikte zu perhorreszieren und sie daher gar nicht erst zum Ausbruch kommen zu lassen. Wer also den Kern des Nationalsozialismus gerade in dessen Potenz sieht, nicht nur außen-, sondern auch innenpolitische Konflikte zu generieren, deren Dynamik er in letzter Instanz nicht zu steuern vermochte, muss den Beweis führen, dass zwar die gesellschaftliche Harmonie (z.B. als „Volksgemeinschaft“) das ideologische Ziel des Faschismus war, seine sozio-politische Wirklichkeit aber eher einem „Krieg aller gegen alle“ (Hobbes) glich. Außerdem ist darzulegen, durch welche besondere Qualität die typisch faschistische Konfliktvariante charakterisiert werden kann.

Vgl. Kapitel V, § 1.

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Literatur

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(2007). Konflikttheoretische Ansätze einer Faschismusanalyse. In: Faschismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90551-8_4

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