Auszug
Wahrnehmungen hat man, Erfahrungen macht man und Wissen betrachtet man als ein Resultat. Die Bezeichnung „Erfahrungswissen“ wirkt bereits ontologissierend, da sie den Begriff der Erfahrung und den des Wissens fest miteinander verknüpft. Die Bedeutungsvielfalt allein des Begriffs der Erfahrung ist schon für sich genommen irritierend. So sprechen wir—um es mit den Worten von Gutmann6 zu formulieren— „ in je besonderem Sinn von einem erfahrenen Arzt, Handwerker oder Pianisten, von Grenzerfahrung einer religiösen Bekehrung oder einer schweren Krankheit (...), von der Erfahrung von anderen und mit anderen Kulturen“ (Gutmann 2004, S. 17). Auf der anderen Seite eröffnet „(...) der Umgang mit Tonen und Tonschlicker, die sich im Brennofen bei wechselnden Temperaturen und unter verschiedenen Bedingungen (z.B.beim oxydierenden und reduzierenden Brand) alternierend rot und schwarz verfärbeb, (...) das Feld für technische Erfahrungen ebenso wie der Bau und die Verwendung von Hebeln, Kränen und Hebebühnen, die Erzeugung von Metall-Legierungen oder die Verwendung von Gussformen. Hieran schließt sich zwanglos der Bereicht wissenscheftlicher und experimenteller Erfahrung (der Empirie im Engeren Sinne) auf der einen und der Bereich der hermeneutischen Erfahrung auf der anderen Seite an, die nicht umstandslos in den zuvor angeführten formen des Erfahrens aufgehen. die nicht umstandslos in den zuvor angeführten formen des Eifahrens aufgehen. Schließlich kann das Erleben des Einzelnen als unmittelbarer Akt von der Erfahrung als dem Ergebnis einer das Erleben reflektierenden Einstellung unterschieden werden“(ebd.).
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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2007). Erfahrungswissen: Geschichte, Begriffsbestimmung und Bezugsrahmen der Untersuchung. In: Bildung und anderes Wissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90548-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-531-90548-8_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-15371-1
Online ISBN: 978-3-531-90548-8
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