Auszug
Die Tradition der Polizeiforschung in Deutschland weist enge Bezüge zum Bundeskriminalamt auf. Anfang bis Mitte des 19. Jahrhunderts fokussierte sich diese Wissenschaftsrichtung in Deutschland zunächst vornehmlich auf den technikorientierten Sektor. Hier stehen beispielhaft die Errungenschaften zur Identifizierung des Täters mittels Körpermessverfahren, der Daktyloskopie sowie der unterschiedlichsten Detektionstechniken. Die sozialwissenschaftliche Polizeiforschung ist im Gegensatz dazu eine vergleichsweise junge Disziplin. Sie wurde als staatliche Antwort auf den bis in die 60er/70er Jahre an den Universitäten vertretenen, radikalen Labeling-Ansatz zunächst bei der Polizei nach angloamerikanischem Vorbild eingerichtet. Organisatorische Konsequenz dieser Forschungsstrategie war das beim Bundeskriminalamt (BKA) im Jahre 1972 neu eingerichtete Kriminalistische Institut.
Geringfügig überarbeiteter und mit einigen weiterführenden Literaturstellen versehener Vortrag, gehalten am 3.6.2005 an der Polizei-Führungsakademie in Münster-Hiltrup im Rahmen des 17. Workshops „Innere Sicherheit und die Zukunft der Kriminologie“ des „Arbeitskreises Politikfeldanalyse Innere Sicherheit“ (AKIS); der Autor ist Vizepräsident beim Bundeskriminalamt.
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Literatur
Hierzu ausführlich Stock, Jürgen, Arthur Kreuzer und das Bundeskriminalamt: Spurensuche in der Zentralstelle der deutschen Kriminalpolizei, in: Kube, Edwin/ Schneider, Hans/ Stock, Jürgen (Hrsg.), Kriminologische Spuren in Hessen. Freundesgabe für Arthur Kreuzer zum 65. Geburtstag, Frankfurt/M. 2003, S. 95 ff.
Dern, Harald/ Frönd, Roland/ Straub, Ursula/ Vick, Jens/ Witt, Rainer, Geographisches Verhalten fremder Täter bei sexuellen Gewaltdelikten, Wiesbaden 2005; Straub, Ursula/Witt, Rainer, Polizeiliche Vorerkenntnisse von Vergewaltigern, Wiesbaden 2002.
Vgl. Stübert, Dinchen, Von der Gegenwart in die Zukunft—Strategische Kriminalitätsanalyse im Bundeskriminalamt, in: Bundeskriminalamt (Hrsg.), Festschrift für Horst Herold zum 75. Geburtstag, Wiesbaden 1998, S. 185 ff.
Vgl. insgesamt Kemmesies, Uwe (Hrsg.), Terrorismus und Extremismus—der Zukunft auf der Spur, München 2006.
Vgl. Schwind , Hans-Dieter, Kriminologie, Heidelberg u.a. 2006, § 1 RN 33, m.w.N.
Bundesministerium des Innern/ Bundesministerium der Justiz (Hrsg.), Erster Periodischer Sicherheitsbericht, Berlin 2001; vgl. http://www.bmi.de.
Bundesministerium des Innern/ Bundesministerium der Justiz (Hrsg.), oben Fn. 10, S. 600 f.
Busch, Heiner, Die Polizei und ihre Statistik; Instrument der Erkenntnis, der Planung oder der Politik?, in: Bürgerrechte & Polizei (CILIP) 2004, S. 6 ff.
Peters, Helge/ Sack, Fritz, Von mäßiger Fortschrittlichkeit und soziologischer Ignoranz; Zum ersten Periodischen Sicherheitsbericht in: Kriminologisches Journal 2003, S. 17 ff.
Pilgram, Arno, Die unvollendete Verwissenschaftlichung der Sicherheitsberichterstattung—am Beispiel Österreichs und Deutschlands, in: Jahrbuch für Rechts-und Kriminalsoziologie 2055, S. 165 ff.
Beste, Hubert, Der Periodische Sicherheitsbericht und die Lage der deutschen Kriminologie, in: Kriminologisches Journal 2003, S. 260 ff.
Bundesministerium des Innern/ Bundesministerium der Justiz, o. Fn 10., S. XXX.
Vgl. hierzu Kerner, Hans-Jürgen, Wissenschaftstransfer in der Kriminalpolitik — Erfahrungen aus der Mitarbeit am Ersten Periodischen Sicherheitsbericht der Bundesregierung, in: Schöch, Heinz, Jehle, Jörg-Martin (Hrsg.), Angewandte Kriminologie zwischen Freiheit und Sicherheit, Mönchengladbach 2004, S. 523 ff.
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Stock, J. (2007). Kriminologische Forschung im Bundeskriminalamt und der Periodische Sicherheitsbericht. In: Liebl, K. (eds) Kriminologie im 21. Jahrhundert. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90538-9_6
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