Auszug
In den westlichen Industrienationen wird Aufregung als Massenversuch betrieben, wie sich in Anspielung auf ein berühmtes Kapitel der Dialektik der Aufklärung sagen läßt. Jedenfalls gehört es seit einiger Zeit beinahe zum guten Ton, der Gesellschaft soziale Desintegration zu attestieren und vor der Gefahr ihres Zerbrechens zu warnen. Bei kulturkritischen Einlassungen mag das unabdingbar sein, aber auch sozialwissenschaftliche Analysen und Kommentare bekräftigen das Bedrohungsgefühl,1 obwohl es durch keine der mittlerweile auf breiter Basis durchgeführten empirischen Studien Bestätigung findet.2
Vgl., stellvertretend für viele, Axel Honneth: Desintegration. Bruchstücke einer soziologischen Zeitdiagnose, Frankfurt/M. 1995; Christian Meier: „Die Gesellschaft bricht in Stücke“. Spiegel-Gespräch, in: Der Spiegel, Nr. 41/1997, S. 100–107.
Vgl. Peter L. Berger (Hg.): Die Grenzen der Gemeinschaft. Konflikte und Vermittlung in pluralistischen Gesellschaften. Ein Bericht der Bertelsmann Stiftung an den Club of Rome, Gütersloh 1997; John A. Hall / Charles Lindholm: Is America Breaking Apart?, Princeton 2001.
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© 2006 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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(2006). „Kohäsionskrisen“ — Aufregung als Massenversuch. In: Moralkommunikation der Macht. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90525-9_1
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