Auszug
Das Forschungsdesign setzt sich mit zentralen handwerklichen Fragen der Arbeit auseinander. Dabei werden insbesondere die Auswahl der zu untersuchenden Fälle sowie die davon partiell abhängige Auswahl der empirischen Methoden und der Datenbasis diskutiert.
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Literatur
Da Experimente nicht oder nur in äußerst seltenen Fällen möglich sind, wird üblicherweise auf den bestmöglichen Ersatz, ein Quasi-Experiment, zurückgegriffen (Peters 1998: 36). Nur in Situationen institutionellen Wandels wird eine für die Forschung relativ günstige Versuchsanordnung geschaffen. So konnte beispielsweise Kaiser bei der Wahlrechtsreform in Neuseeland (Kaiser 2002b: 404–424) den Effekt unterschiedlicher Wahlsysteme auf das Parteiensystem in einer experimentähnlichen Situation erforschen. Eine im Prinzip experimentelle Konstellation findet sich für das Klagerecht, das der französischen Opposition 1974 zugestandene wurde (Stone 1992a: 70). Betrachtet man die Anzahl der Klagen vor 1974 mit der nach 1974 kann man durchaus von einer Justizialisierung sprechen. Aber selbst dann bleiben Variablen unbeobachtet, die sich ebenfalls geändert haben und somit möglicherweise die Veränderung im Klageverhalten der Opposition erklären könnten.
Von manchen Autoren wird die Konzeption von Przeworski und Teune für das Most Different Systems Design oftmals als Most Dissimilar Cases Design bezeichnet, inhaltlich anders verstanden und immer wieder mit John Stuart Mills Method of Agreement gleichgesetzt (z.B. Lauth/ Winkler 2002: 59–64, Gerring 2001: 212, King/Keohane/Verba 1994: 168). Die Gleichsetzung ist kritisch zu sehen, da Przeworski und Teune in keiner Weise auf Mill eingehen, wie Tiemann (2004: 267) und Jahn (2005: 65) anmerken und die beiden Konzepte grundsätzlich anders funktionieren.
Dabei wird die externe Varianz so gut wie möglich durch Konstanthalten möglicher Störvariablen kontrolliert (Peters 1998: 38). Dieses Design erlaubt beim Eintreten des gewünschten Ergebnisses zwei Schlussfolgerungen. Erstens, die in beiden Fällen identisch ausgeprägten Variablen können das unterschiedliche Ergebnis nicht erklären. Zweitens, alle Variablen, welche die beiden Systeme unterscheiden, können für das Ergebnis verantwortlich sein (Przeworski/Teune 1970: 34). Da im Regelfall mehr als eine erklärende Variable übrig bleibt, ist das Resultat jedoch immer noch überdeterminiert (Peters 1998: 69, Przeworski/Teune 1970: 34). Dennoch gilt das Most Similar Systems Design als das vergleichende Design schlechthin (Prezworski/Teune 1970: 32), was sich auch an der Häufigkeit seiner Verwendung zeigt (z. B. Lancaster/Patterson 1990, partiell: Immergut 1992a,b, Magalhães 2003, Kirchgässner/Feld/Savioz 1999, Berg-Schlosser 1994, 1996).
Die Homogenitätsannahme ist, zusammen mit der Unabhängigke its annähme, die Grundvoraussetzung für die Einschätzung kausaler Effekte. Formal sind zwei Einheiten dann homogen, wenn die abhängige Variable beider Einheiten denselben Wert annimmt, wenn die unabhängige Variable um einen bestimmten Wert verändert wird (King/ Keohane/ Verba 1994: 91). In anderen Worten muss die gleiche Ursache die gleiche Wirkung auf die beiden Einheiten erzeugen. In der weniger restriktiven Form dieser Annahme wird sie auch als Annahme des ‚konstanten Effektes ‘bezeichnet. Die abhängige Variable muss nicht die genau gleiche Wertveränderung auf der abhängigen Variablen erzeugen, sondern lediglich die gleichen Effekte (King/Keohane/Verba 1994: 92–93).
Die Grande décision n∘ 19 — „Liberté d’association“ kann als das Marbury vs. Madison des Conseils bezeichnet werden (Stone 1992a: 66).
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(2007). Das Forschungsdesign. In: Hönnige, C. (eds) Verfassungsgericht, Regierung und Opposition. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90518-1_5
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