Auszug
Das Verhältnis von Politik und Medien hat sich im Zuge der Herausbildung eines eigenständigen, kommerzialisierten Mediensystems stark veräandert. Darüber besteht in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung Konsens. Im theoretischen Diskurs über die Form und das Ausmaß dieser Veränderungen gehen die Meinungen allerdings auseinander, und es stellen sich in diesem Zusammenhang einige zentrale Fragen: Wie groß ist der Einfluss der Medien auf das politische System im Allgemeinen und auf den politischen Entscheidungsfindungsprozess im Speziellen? Wie stark haben sich politische Akteure den veränderten Produktionslogiken der Medien angepasst? Kann man wirklich von einer Medialisierung der Politik sprechen? Egal, welche Frage gestellt wird und für welche Antwort man sich theoretisch entscheiden will, die Antwort unterliegt in jedem Fall dem Manko fehlender Empiric Diesem Mangel, der auch am Mediensymposium angemahnt wurde, wollen wir mit unserem empirischen Beitrag begegnen. Dabei interessieren wir uns in einer Lander vergleichenden Fallstudie für die Bedeutung öffentlicher Kommunikation im politischen Problemlösungsprozess der USA und der Schweiz.
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Schranz, M., Vonwil, M. (2006). Öffentlichkeit und politische Entscheidungsfindung - Problemlösungsmechanismen im Spannungsfeld öffentlicher Moralisierung, politischer Gesetzgebung und wirtschaftlicher Selbststeuerung. In: Imhof, K., Blum, R., Bonfadelli, H., Jarren, O. (eds) Demokratie in der Mediengesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90511-2_2
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