Auszug
Jugendliche wachsen heute mit einem umfassenden Medienangebot auf wie keine Generation zuvor. Dies hängt vor allem mit der Medienentwicklung in den letzten Jahren zusammen, die durch zunehmende Komplexität bei gleichzeitiger Segmentierung des Medienangebotes gekennzeichnet ist. Dies begann bereits mit der Etablierung des dualen Rundfunksystems in den 80er Jahren, die das Programmangebot angesichts einer Fülle neuer Fernseh- und Hörfunksender erheblich erweiterte. Verbreitungsgrad und Nutzungsdauer sind seitdem nochmals gestiegen und liegen inzwischen auf einem recht hohen Niveau. Doch trotz einer Vielzahl anderer Freizeit- und Medienangebote ist das Fernsehen für die von uns befragten Jugendlichen das bedeutsamste Medium, da 99 Prozent angeben, Fernsehen zu sehen. Das Fernsehen ist zugleich für 74 Prozent der Jugendlichen das wichtigste Medium überhaupt. Wie wichtig das Medium Fernsehen in der Selbsteinschätzung für Jugendliche ist, zeigt sich in unserer Studie daran, dass die Jugendlichen angeben, durchschnittlich zwischen drei (Median) und dreieinviertel Stunden (arithmet. Mittel) am Tag17 fern zu sehen (Mittelwert = 3,2). Die Fernsehnutzung beträgt bei den meisten der befragten Jugendlichen zwischen zwei und vier Stunden; etwa 18 Prozent sehen weniger als zwei, etwa 20 Prozent mehr als vier Stunden am Tag
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Literatur
Dies zeigt einen deutlichen Anstieg im Medienbesitz (TV) Jugendlicher im Vergleich zu 1990 auf. Damals lag der Besitz eines eigenen Fernsehgerätes noch bei 58,9 % der Jugendlichen (vgl. Baacke, Sander, Vollbrecht 1990a: 62) bzw. im Jahr 2000 bei 67 % (vgl. JIM 2000).
Vgl. dazu auch Baacke, Sander, Vollbrecht 1990a: 63.
Vgl. Sander, Vollbrecht 1990a ebd.: 63; vgl. dazu auch JIM 2000: 61 % weiblich vs. 72 % männlich).
Vgl. dazu auch Klinger, Gerhards 1998: 67–83.
Hinsichtlich signifikanter geschlechtsspezifischer Unterschiede in den Fernsehgewohnheiten Jugendlicher bzw. ihrer sozialen Einbettung in Familie, Freunde etc. s. auch Baacke, Sander, Vollbrecht 1990a: 74.
Vgl. dazu Schill, Spelly-Simons 2001.
Deutsches PISA-Konsortium (Hrsg.) 2002.
Vgl. Stiftung Lesen (Hrsg.) 1998.
Vgl. ebda.
Vgl. Baacke, Sander, Vollbrecht 1991: 90ff.
Dieses Ergebnis besagt, dass Jugendliche in ihrer Printmedienrezeption tendenziell mehr Wert auf Kurzweil legen, als auf die Vermittlung klassischen Bildungswissens. Diese Tatsache und deren Konsequenzen wurden in Studien zur Lesekompetenz (z.B. Deutsches PISA-Konsortium [Hrsg.] 2001; 2002) bisher kaum reflektiert.
Vgl. Max-Planck Institut für Bildungsforschung (Hrsg.) 2002: PISA 2000 — Die Studie im Überblick. Grundlagen, Methoden, Ergebnisse, Berlin.
Vgl. Stiftung Lesen (Hrsg.) 1998.
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(2007). Mediennutzung Jugendlicher. In: Medienhandeln Jugendlicher. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90509-9_4
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